Comparis Studie: Mehr Menschen sorgen sich wegen gestiegener Preise

argoviatoday.ch: Die Menschen in der Schweiz blicken so pessimistisch auf das neue Jahr wie letztmals 2017: Das zeigt eine Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis. Fast jede vierte Person erwartet eine Verschlechterung für 2023.

27,5 Prozent der Erwachsenen erwarten eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation für das kommende Jahr. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von comparis.ch, die der Vergleichsdienst am Dienstag veröffentlichte. Hauptgrund sind vor allem die steigenden Krankenkassenprämien.

Bei Personen mit einem monatlichen Bruttohaushaltseinkommen von bis zu 4000 Franken gehen sogar 41,8 Prozent von einer Verschlechterung aus. Bei 4000 bis 8000 Franken Bruttoeinkommen sind es 28,1 Prozent, bei über 8000 Franken Einkommen 21,0 Prozent, wie es in einer Mitteilung heisst.

Auch bei anderen Fragen sind vor allem Menschen mit tiefen Löhnen pessimistisch: 13 Prozent der Erwachsenen mit einem Einkommen bis 4000 Franken geben an, dass das Geld «vorne und hinten» nicht reicht, bei 4000 bis 8000 Franken Einkommen sind es 3,6 Prozent und bei über 8000 Franken 1,1 Prozent.

Hälfte muss jeden Franken umdrehen

49 Prozent der Tieflohn-Gruppe müssen jeden Franken umdrehen und sich stark einschränken, um alle Rechnungen zu bezahlen. Bei den höheren Einkommen sind es 27,2 Prozent (4000 bis 8000 Franken) beziehungsweise 6,3 Prozent (über 8000 Franken).

Als Hauptgrund für die pessimistischen Finanzaussichten nennen die Befragten mit 75,5 Prozent die stark gestiegenen Krankenkassenprämien (Vorjahr: 37,1 Prozent). An zweiter Stelle folgen die steigenden Preise für Miete beziehungsweise Hypotheken mit 38,1 Prozent (Vorjahr: 14,8 Prozent). Weitere 14,9 Prozent befürchten, ihre Kapitalanlagen werden an Wert verlieren (Vorjahr: 10,1 Prozent).

Mehr sparen wegen Teuerung

Selbst die nicht pessimistischen Befragten spüren die Teuerung. 71,2 Prozent geben an, die Inflation in ihrem Haushaltsbudget stark bis sehr stark zu spüren. Am deutlichsten zeigt sich die Inflation bei den Heizenergiepreisen: 71,2 Prozent der Befragten spüren die gestiegenen Preise hier stark bis sehr stark.

Wegen der Teuerung wollen 52,6 Prozent der befragten Personen mehr sparen und weniger konsumieren. Das gilt besonders für die italienischsprachige Schweiz mit 70,1 Prozent (französischsprachige Schweiz: 41,1 Prozent; Deutschschweiz: 55,2 Prozent). Auf grössere Anschaffungen wie zum Beispiel Möbel oder Auto wollen 50,9 Prozent verzichten.

Wenn die Menschen in der Schweiz sparen müssen beziehungsweise zu wenig Geld haben, dann wollen 72 Prozent auf unnötige Ausgaben und Spontankäufe verzichten. Danach folgt ein finanziell bewussteres Einkaufsverhalten: 64,4 Prozent nutzen wann immer möglich Rabatte, 51,4 Prozent vergleichen die Preise verschiedener Anbieter genau und kaufen das günstigste Angebot, 46,7 Prozent shoppen beim Discounter.

Die repräsentative Befragung wurde laut Comparis durch das Marktforschungsinstitut INNOFACT im Auftrag von comparis.ch im Dezember unter 1047 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.

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Comparis Studie: Jede vierte erwachsene Person hat auf 2023 die Grundversicherung gewechselt

swiss-press.com: 2023 steigen die Grundversicherungsprämien im Schnitt um 6,6 Prozent. Der Preisanstieg hat eine massive Wechselbewegung ausgelöst: Gut jede vierte erwachsene Person hat aufs neue Jahr die Krankenkasse gewechselt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von comparis.ch. Besonders wechselfreudig waren die Romands. Anteilig zog es besonders viele Krankenkassenwechsler von Assura und Atupri zur KPT.

Die starken Prämienerhöhungen bei der Grundversicherung auf 2023 von durchschnittlich 6,6 Prozent haben die wechselfaulen Schweizerinnen und Schweizer aufgerüttelt. Jahrelang hatte sich der Anteil der Krankenkassenwechslerinnen und -wechsler im einstelligen Prozentbereich bewegt. Heuer hat sich rund jede vierte erwachsene Person (Vertrauensintervall 25 bis 28 Prozent) für einen Anbieterwechsel bei der Grundversicherung entschieden. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch.

Junge, Männer und Romands am wechselfreudigsten

Am wechselfreudigsten sind die unter 36-Jährigen mit einem Anteil Wechselwilliger von 41 Prozent. Ebenfalls haben signifikant mehr Männer als Frauen die Kasse gewechselt (32 Prozent gegenüber 21 Prozent).

Nach Regionen betrachtet, haben auf 2023 Romands anteilig deutlich häufiger die Grundversicherung gewechselt (31 Prozent) als Personen in der Deutschschweiz (25 Prozent). Im Tessin wechselten 18 Prozent die Kasse.

«Je stärker die Prämien steigen, desto mehr Versicherte wechseln die Krankenkasse. Dass laut unserer repräsentativen Umfrage über ein Viertel der erwachsenen Versicherten im nächsten Jahr bei einer anderen Kasse ist, überrascht mich. Meine Prognose nach Bekanntgabe der Prämien 2022 durch Bundesrat Berset lag bei gut 13 Prozent. Die Inflation hat wohl den Spardruck zusätzlich erhöht», erklärt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

Prämienanstieg als wichtigstes Argument für Wechsel

Mit grossem Abstand der wichtigste Grund für einen Krankenkassenwechsel war der starke Prämienanstieg. 61 Prozent der Wechselwilligen bewerteten ihn als wichtig bis sehr wichtig. 47 Prozent unter den Wechselwilligen bekannten sich als notorische Wechselnde. Für 44 Prozent der Wechselnden war der schlechte Service bei der alten Kasse ein zentraler Motivator für einen Wechsel. Gewechselt wurde hauptsächlich die Kasse. 69 Prozent der Wechselkundschaft haben ihre Franchise beim neuen Anbieter beibehalten. 62 Prozent haben das Modell beim Wechsel nicht verändert.

«Dass fast die Hälfte der Wechsler mit der Servicequalität der alten Kasse nicht zufrieden ist, zeigt, dass tiefere Prämien als die Konkurrenz allein nicht reichen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der hohe Anteil an Versicherten, die nur die Kasse, nicht aber die Franchise und das alternative Versicherungsmodell wechseln, zeigt, dass viele bei ihrer alten Kasse nicht mehr sparen konnten», so Schneuwly. Die Argumente machten zudem klar, dass Wahlfreiheit für die Versicherten wichtig sei. «Nur wenn es mehr als eine Kasse gibt, haben Unzufriedene die Möglichkeit, auf einen anderen Anbieter auszuweichen», so Schneuwly.

Anteilig grösste Wechsel von Assura und Atupri zur KPT

Von den 3’156 in allen Regionen der Schweiz befragten Personen haben 843 die Grundversicherung auf 2023 gewechselt. Hierbei fand anteilig der bedeutendste Wechsel von Assura und Atupri zur KPT statt. Ebenfalls einen signifikanten Wechsel gab es unter den Krankenkassenwechselnden von Visana zu Helsana. Unter allen Kassen zeichnet sich die KPT als grösste Gewinnerin punkto Kundenzuwachs ab.

«Neben der KPT, die nach eigenen Angaben 2023 um die 40 Prozent mehr Kunden haben wird, haben vor allem kleine Versicherer mit moderaten Prämienerhöhungen viele Neukunden bekommen. Das ist eine Überraschung. Denn in den vergangenen Jahren haben die grossen Kassen Kundinnen und Kunden gewonnen und die kleinen haben welche verloren. Weil jeder Versicherer für die Neukundinnen und -kunden Reserven aufbauen muss, birgt ein massiver Kundenzuwachs das Risiko einer ungenügenden Solvenzquote im nächsten Jahr. Wenn ein Versicherer in einigen Kantonen günstigere Prämien anbietet als die Konkurrenz und deshalb stark wachsen könnte, hat das BAG zwei Optionen. Es genehmigt die Prämien nicht oder es genehmigt sie und muss dann vielleicht im nächsten Jahr eine unterjährige Prämienerhöhung verfügen. Nach einer unterjährigen Prämienerhöhung sind die meisten Neukunden gleich wieder weg», sagt der Comparis-Experte.

Methodik

Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut INNOFACT im Auftrag von comparis.ch im Dezember 2022 unter 3’156 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt. Davon haben 843 angegeben, die Grundversicherung auf 2023 hin zu wechseln.

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Comparis Studie: Steigende Energiepreise belasten Personen mit Eigenheim

presseportal.ch: Fast die Hälfte der Eigenheimbesitzenden in der Schweiz heizt mit Gas oder Öl. Der Preisanstieg hat aber zu einem Umdenken geführt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Comparis. Fast die Hälfte (43,6 Prozent) aller Eigenheimbesitzenden mit fossiler Heizung will in eine umweltverträglichere Heizanlage investieren. Rund ein Fünftel der Wohneigentümer und -eigentümerinnen beabsichtigt zudem, Kühlschrank, Backofen oder Kochherd auszuwechseln, oder hat es vor Kurzem getan.

Die gestiegenen Energiepreise belasten die Eigenheimbesitzenden. In einer repräsentativen Umfrage von Comparis, mit dem grössten Immobilienmarktplatz der Schweiz, geben 10,4 Prozent der Immobilienbesitzenden an, stark unter den höheren Energiepreisen zu leiden. Für weitere 45,0 Prozent ist die stärkere Belastung spürbar.

«Bei einigen Hauseigentümerinnen und Eigentümern, die sich bisher wenig beziehungsweise gar nicht von den höheren Energiepreisen betroffen fühlen, dürfte sich im neuen Jahr die Wahrnehmung ändern, wenn zum Jahreswechsel neue Strom- und Gastarife in Kraft treten», vermutet der Comparis-Immobilienexperte Leo Hug.

Die Haushaltsbelastung durch höhere Energiepreise hängt von der Art der Heizenergie ab. Der Preis für Heizöl ist seit Anfang Jahr um 26 Prozent gestiegen. Pellets sind 48 Prozent teurer geworden. Beim Erdgas hängen die Preise für den Endverbraucher von den Erdgasversorgern ab. In Zürich und Umgebung zum Beispiel kostete eine Kilowattstunde Anfang Januar noch 12,7 Rappen, aktuell sind es 19,2 Rappen (plus 52 Prozent; Stand Dezember 2022).

Der Gaspreis in Zürich und Umgebung soll zwar ab Jahresbeginn 2023 um 1,2 Rappen auf 18 Rappen pro Kilowattstunde gesenkt werden. Die Stimmung unter den Wohneigentümerinnen und Wohneigentümern ist trotzdem düster: 40,3 Prozent erwarten 2023 einen erneut starken Anstieg der Energiepreise. 39,1 Prozent rechnen mit einem leichten Anstieg.

Mehrheit heizt immer noch mit konventionellen Energien

46,8 Prozent der Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer haben wegen der gestiegenen Preise bereits namhafte1) Energiesparmassnahmen getroffen – vor allem beim Heizen. Noch hängen die Heizungen der Eigentumswohnungen schwergewichtig an konventionellen Energien: Öl-, Gas- und Pelletheizungen machen 56,1 Prozent aus. Wärmepumpen kommen auf 28,6 Prozent, Fernwärme auf 7,7 Prozent und Solarenergie auf 3,1 Prozent.

Hohe Bereitschaft zum Wechsel zu erneuerbaren Energien

43,7 Prozent der Hausbesitzenden mit Ölanlagen und 49,8 Prozent mit Gasheizungsanlagen möchten gemäss der Befragung auf Wärmepumpe, Fernwärme oder Solarenergie umstellen. Anders bei den Pelletheizungen: Nur 22,9 Prozent der Personen mit Holzfeuerung wollen auf eine andere Heizenergie wechseln.

Die Umfrage zeigt zudem regionale Unterschiede. Auf dem Land ist die Bereitschaft, auf erneuerbare Energien umzusteigen, tiefer als in den Städten und Agglomerationen. In den ländlichen Gebieten erwägen nur 30 Prozent der Eigenheimbesitzenden mit Öl-, Gas- oder Pelletheizungen einen Wechsel. In den Städten sind es 55,8 Prozent respektive 40,7 Prozent in den Agglomerationen.

Weitere Sparmöglichkeiten

Neben den Heizkosten beschäftigen die Immobilienbesitzenden vor allem die Kostenfolgen für Warmwasser- und Stromverbrauch im Haushalt. 54,4 Prozent der Eigenheimbesitzenden geben an, dass sie sich aufgrund der aktuellen Energiekosten «eher stark»1) beim Strom für elektrische Geräte einschränken, indem sie etwa die Kühlschranktemperatur höher einstellen. 44,8 Prozent sagen, dass sie beim Warmwasser «eher stark» sparen.

Zum Teil haben die höheren Energiepreise Investitionen in energieeffizientere Haushaltsgeräte ausgelöst: 22,1 Prozent der Befragten haben im vergangenen halben Jahr einen neuen Kühlschrank angeschafft oder wollen es in den nächsten sechs Monaten tun. Den Kochherd wollen in dieser Phase 19,2 Prozent auswechseln und den Backofen 18,8 Prozent.

Methodik

Die repräsentative Online-Befragung von Personen zwischen 20 und 65 Jahren zu den Energiekosten wurde durch das Marktforschungsinstitut INNOFACT im Auftrag von comparis.ch im November 2022 unter 1 ’047 Personen mit selbstbewohnter eigener Immobilie durchgeführt.

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Epoq Studie: Die Hälfte der Jüngeren will Unterhaltung beim Onlineshopping

onetoone.de: Online-Händler sollten in ihre Shops unterhaltende Elemente integrieren, wenn sie neue und vor allem junge Kunden gewinnen möchten. 49 Prozent der 18- bis 29-Jährigen wünschen sich mehr Entertainment beim Online-Einkauf.

Entertainment beim Online Shopping? Insbesondere für die jüngere Generation hat das einen hohen Stellenwert. 48,8 Prozent der für eine Studie von Epoq befragten 18- bis 29-Jährigen ordneten der Unterhaltung beim Internet-Einkauf auf einer Skala von 1 („total unwichtig“) bis 10 („sehr wichtig“) mindestens den Wert 6 zu. In keiner anderen Altersklasse ist die Zustimmung höher. Je jünger die Befragten sind, desto wichtiger sind ihnen unterhaltende Elemente. Während bei den über 60-Jährigen noch jeder Vierte mindestens den Wert 6 zuordnet (25,7 Prozent), sind es bei den 50- bis 59-Jährigen 28,8 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 38,6 Prozent und bei den 30- bis 39-Jährigen 45,4 Prozent.

Entertainment-Elemente beim Online Shopping

Der Begriff Entertainment umfasst im Online Shop zum Beispiel spielerische Elemente und Interaktivität. „Unser epoq Stream ist ein personalisierter Shopping-Bereich für jeden einzelnen Kunden“, sagt Thorsten Mühling , Managing Director DACH der epoq internet services GmbH. „Wenn Kunden mit wenigen Klicks ein gesamtes Produkt-Set zusammenstellen können, verbessert sich sofort ihr Einkaufserlebnis.“ Einen besseren Kundenservice bieten auch Shoppingnews in Echtzeit. „Produkt in Größe 36 noch verfügbar oder Artikel ab nächsten Dienstag wieder erhältlich – der Kunde kann genau erkennen, welchen Lagerstatus sein Wunschprodukt gerade hat, und sein Kaufverhalten danach ausrichten“, sagt Mühling.

Für Händler kann es sich in jedem Fall lohnen, das Online-Shopping-Erlebnis nicht nur unterhaltsam, sondern auch informativ zu gestalten und es auf den jeweiligen Nutzer zuzuschneiden. Der Aussage „Wenn ein Shop mich persönlich anspricht, mit Inhalten und Informationen, die mich wirklich interessieren, dann gebe ich auch schnell etwas mehr Geld aus“ stimmten 58,1 Prozent der Befragten zu. Auch hier war die Zustimmung bei den Jüngsten (18 bis 29 Jahre) mit 73,0 Prozent am höchsten. Von denjenigen, deren Einkommen bei mindestens 2.500 Euro liegt, stimmten 62,5 Prozent der Aussage zu, bei denjenigen mit einem Einkommen zwischen 1.500 und 2.500 Euro waren es 56,8 Prozent. Selbst bei den Befragten mit Einkommen von unter 1.500 Euro stimmten noch 54,5 Prozent zu.

Retailern, die Entertainment-Elemente in ihren Shop integrieren möchten, rät Mühling, sich zunächst Gedanken zu machen, welche Shop-Elemente für Entertainment infrage kommen. „Sie können zum Beispiel auf Produktdetailseiten interaktive Produktsets einbinden und auf der Startseite interaktive Search-Widgets platzieren, über die Nutzer schnell ihre Lieblingsmarken finden.“

Im Rahmen der Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts INNOFACT AG wurde eine bevölkerungsrepäsentativ quotierte Stichprobe mit n=1.022 Befragten im Alter zwischen 18 und 69 Jahren erstellt. Die Umfrage wurde vom 20. bis 22. September 2022 durchgeführt.

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IKW Studie: Kontroletti oder Lebenskünstler / welcher Putztyp sind Sie?

finanznachrichten.de: Die aktuelle repräsentative Studie des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW), „So putzt Deutschland“, identifiziert fünf prägende Putztypen: Während Kontrolettis immer alles im Griff haben möchten, versuchen Kaschierer, den Schmutz im wahrsten Sinne des Wortes unter den Teppich zu kehren. Suchen Perfektionisten nach dem Idealzustand, achten Lebenskünstler lediglich auf eine gewisse Grundsauberkeit.

Sobald Menschen sich über das Thema Haushaltspflege austauschen, offenbaren sie Unterschiede in Einstellung und Handhabung bestimmter Tätigkeiten. So lassen sich gewisse Putztypen identifizieren, wie die aktuelle Studie des IKW „So putzt Deutschland“ zeigt. In der repräsentativen Studie, die mit tiefenpsychologischen Interviews begleitet wurde, sollten die Befragten sich entsprechend den Typen selbst zuordnen. Besonders häufig vertreten sind demnach Kontrolettis (27 %) und Lebenskünstler (22 %), etwas weniger häufig Kaschierer (18 %), Perfektionisten (17 %) und Herrscher (16 %). Bei allen Unterschieden, was das Verständnis von Sauberkeit und Ordnung betrifft, haben alle Putztypen jedoch eines gemein: Sie bezeichnen sich selbst in hohem Maße als ordentlich.

Mehrheit der befragten Frauen zählt sich zum Typus „Kontroletti“

Kontrolettis zeigen mit 63 Prozent den höchsten Frauenanteil unter den Putztypen, dicht gefolgt von der Einschätzung als „Perfektionistin“. Menschen, die dem Putztyp Kontroletti ähneln, ist Sauberkeit sehr wichtig: 81 Prozent schätzen ihre Art zu putzen als ordentlich ein, 14 Prozent sogar als pingelig. Die intrinsische Motivation zum Putzen, die aus eigenem Antrieb erfolgt, um beispielsweise danach ein gutes Gefühl zu haben und die Sauberkeit zu genießen, ist mit 69 Prozent am zweithöchsten – nur bei den Perfektionisten ist sie mit 76 Prozent höher. Auch fällt es Kontrolettis am leichtesten, nachhaltige Aspekte beim Putzen zu berücksichtigen.

Perfektionisten hingegen sind die Pingeligsten unter den Putztypen: Immerhin ein Viertel (25 %) gibt an, pingelig zu putzen. Sie haben die Gewohnheiten bezüglich der Haushaltspflege in hohem Maße aus dem Elternhaus übernommen (86 %) und halten Sauberkeit und Ordnung für höchstrelevant (jeweils 95 %). Perfektionisten sind aber auch sehr zukunftsgerichtet und geben an, verstärkt auf nachhaltige Handlungsweisen in der Haushaltspflege (72 %) zu achten. Diesem Putztyp ordnen sich mit 54 Prozent mehr Frauen als Männer (46 %) zu.

Kaschierer und Lebenskünstler sind bei Männern häufiger

Zu den Kaschierern ordnen sich mehr Männer als Frauen zu (58 % vs. 42 %). Sie leben zwar häufig in einer Partnerschaft, der Anteil an Alleinstehenden ist jedoch mit 32 Prozent einer der höchsten unter den Putztypen. Ordnung und Sauberkeit sind für Kaschierer am wenigsten wichtig. Wie zu erwarten, putzen Kaschierer im Vergleich zu den anderen Putztypen am häufigsten oberflächlich (35 %). Nachhaltiges Verhalten beim Putzen fällt ihnen mit 62 Prozent am schwersten.

Auch zum Putztypus Lebenskünstler (22 %) zählen sich mit 62 Prozent mehr Männer als Frauen (38 %). Sie haben weniger Gewohnheiten aus dem Elternhaus übernommen und leben zumeist in einer Partnerschaft (78 %). Dennoch ist ihnen das Thema Sauberkeit mit 71 Prozent wichtig, das Thema Ordnung ist aber deutlich abgeschlagen (62 %). Nicht überraschend, fällt die intrinsische Motivation zum Putzen mit 51 Prozent vergleichsweise niedrig aus, ebenso die Strukturiertheit beim Vorgehen (29 %). Erstaunlich: 79 Prozent der Lebenskünstler schätzen ihre Art des Putzens als ordentlich ein. Mit 63 Prozent achten sie weniger auf Nachhaltigkeit in der Haushaltspflege als die anderen Putztypen.

Herrscher: Strukturierte Ordnung im Familienchaos

Bei diesem Putztypus leben mit 44 Prozent am häufigsten Kinder im Haushalt. Bei den Herrschern weisen Frauen einen leicht höheren Anteil auf (53 %). Zudem haben Ordnung mit 88 Prozent und Sauberkeit mit 88 Prozent einen hohen Stellenwert. Die intrinsische Motivation (62 %) und die Strukturiertheit beim Putzen (43 %) sind deutlich höher als bei Kaschierern und Lebenskünstlern, aber niedriger als bei Perfektionisten. Herrscher mögen es ordentlich und achten dabei auch auf das Thema Nachhaltigkeit im Haushalt (68 %).

Über die Studie:

Im Auftrag des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) hat die INNOFACT AG in Deutschland die Studie „So putzt Deutschland – Haushaltspflege zwischen Sozialisierung und Nachhaltigkeit“ durchgeführt. In einem ersten Projektmodul der Studie wurden Tiefeninterviews mit insgesamt 50 Befragten aus Nord-, West-, Ost- und Süddeutschland zuhause in Privathaushalten von Dezember 2021 bis April 2022 durchgeführt. Aufbauend auf den Ergebnissen des qualitativen Teils der Studie wurde in einem zweiten Teil im Juli 2022 eine quantitative Onlinebefragung durchgeführt, um die qualitativ erhobenen Ergebnisse zu quantifizieren. Befragt wurden dafür 1.537 Menschen in Deutschland, die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der repräsentativen Verteilung der Bevölkerung.

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