Comparis Studie: Steigende Energiepreise belasten Personen mit Eigenheim

presseportal.ch: Fast die Hälfte der Eigenheimbesitzenden in der Schweiz heizt mit Gas oder Öl. Der Preisanstieg hat aber zu einem Umdenken geführt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Comparis. Fast die Hälfte (43,6 Prozent) aller Eigenheimbesitzenden mit fossiler Heizung will in eine umweltverträglichere Heizanlage investieren. Rund ein Fünftel der Wohneigentümer und -eigentümerinnen beabsichtigt zudem, Kühlschrank, Backofen oder Kochherd auszuwechseln, oder hat es vor Kurzem getan.

Die gestiegenen Energiepreise belasten die Eigenheimbesitzenden. In einer repräsentativen Umfrage von Comparis, mit dem grössten Immobilienmarktplatz der Schweiz, geben 10,4 Prozent der Immobilienbesitzenden an, stark unter den höheren Energiepreisen zu leiden. Für weitere 45,0 Prozent ist die stärkere Belastung spürbar.

«Bei einigen Hauseigentümerinnen und Eigentümern, die sich bisher wenig beziehungsweise gar nicht von den höheren Energiepreisen betroffen fühlen, dürfte sich im neuen Jahr die Wahrnehmung ändern, wenn zum Jahreswechsel neue Strom- und Gastarife in Kraft treten», vermutet der Comparis-Immobilienexperte Leo Hug.

Die Haushaltsbelastung durch höhere Energiepreise hängt von der Art der Heizenergie ab. Der Preis für Heizöl ist seit Anfang Jahr um 26 Prozent gestiegen. Pellets sind 48 Prozent teurer geworden. Beim Erdgas hängen die Preise für den Endverbraucher von den Erdgasversorgern ab. In Zürich und Umgebung zum Beispiel kostete eine Kilowattstunde Anfang Januar noch 12,7 Rappen, aktuell sind es 19,2 Rappen (plus 52 Prozent; Stand Dezember 2022).

Der Gaspreis in Zürich und Umgebung soll zwar ab Jahresbeginn 2023 um 1,2 Rappen auf 18 Rappen pro Kilowattstunde gesenkt werden. Die Stimmung unter den Wohneigentümerinnen und Wohneigentümern ist trotzdem düster: 40,3 Prozent erwarten 2023 einen erneut starken Anstieg der Energiepreise. 39,1 Prozent rechnen mit einem leichten Anstieg.

Mehrheit heizt immer noch mit konventionellen Energien

46,8 Prozent der Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer haben wegen der gestiegenen Preise bereits namhafte1) Energiesparmassnahmen getroffen – vor allem beim Heizen. Noch hängen die Heizungen der Eigentumswohnungen schwergewichtig an konventionellen Energien: Öl-, Gas- und Pelletheizungen machen 56,1 Prozent aus. Wärmepumpen kommen auf 28,6 Prozent, Fernwärme auf 7,7 Prozent und Solarenergie auf 3,1 Prozent.

Hohe Bereitschaft zum Wechsel zu erneuerbaren Energien

43,7 Prozent der Hausbesitzenden mit Ölanlagen und 49,8 Prozent mit Gasheizungsanlagen möchten gemäss der Befragung auf Wärmepumpe, Fernwärme oder Solarenergie umstellen. Anders bei den Pelletheizungen: Nur 22,9 Prozent der Personen mit Holzfeuerung wollen auf eine andere Heizenergie wechseln.

Die Umfrage zeigt zudem regionale Unterschiede. Auf dem Land ist die Bereitschaft, auf erneuerbare Energien umzusteigen, tiefer als in den Städten und Agglomerationen. In den ländlichen Gebieten erwägen nur 30 Prozent der Eigenheimbesitzenden mit Öl-, Gas- oder Pelletheizungen einen Wechsel. In den Städten sind es 55,8 Prozent respektive 40,7 Prozent in den Agglomerationen.

Weitere Sparmöglichkeiten

Neben den Heizkosten beschäftigen die Immobilienbesitzenden vor allem die Kostenfolgen für Warmwasser- und Stromverbrauch im Haushalt. 54,4 Prozent der Eigenheimbesitzenden geben an, dass sie sich aufgrund der aktuellen Energiekosten «eher stark»1) beim Strom für elektrische Geräte einschränken, indem sie etwa die Kühlschranktemperatur höher einstellen. 44,8 Prozent sagen, dass sie beim Warmwasser «eher stark» sparen.

Zum Teil haben die höheren Energiepreise Investitionen in energieeffizientere Haushaltsgeräte ausgelöst: 22,1 Prozent der Befragten haben im vergangenen halben Jahr einen neuen Kühlschrank angeschafft oder wollen es in den nächsten sechs Monaten tun. Den Kochherd wollen in dieser Phase 19,2 Prozent auswechseln und den Backofen 18,8 Prozent.

Methodik

Die repräsentative Online-Befragung von Personen zwischen 20 und 65 Jahren zu den Energiekosten wurde durch das Marktforschungsinstitut INNOFACT im Auftrag von comparis.ch im November 2022 unter 1 ’047 Personen mit selbstbewohnter eigener Immobilie durchgeführt.

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