dti Studie: Tiefkühlkost – Powerschub durch den Preis

lebensmittelpraxis.de: Der Tiefkühl-Star 2022 geht in die finale Runde. Die Nominierten berichten von starken Veränderungen in den eiskalten Truhen, von neu hinzugewonnenen Kunden, über wachsende Sortimente wie Veggie und stark wachsende Preisorientierung.

Schwächer, aber stabil und in der Tendenz stark im Kommen: So könnte man die Entwicklung im Markt für Tiefkühlkost auf einen Nenner bringen. Während die GfK bis zum späten Frühjahr mit über minus 6 Prozent eine deutlich rückläufige Entwicklung für Tiefkühlkost und Eis ermittelt hat, sieht das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) einen Aufwärtstrend des Segments. Die steigende Preissensibilität des Verbrauchers lässt gerade die günstigen Obst- und Gemüse-Alternativen sowie die Angebotsware vor allem bei Pizza stark steigen.

Die Bewerber für den Tiefkühl-Star 2022, den LP und dti in diesem Jahr zum sechsten Mal ausgeschrieben haben, bestätigen diese Tendenz. Sie zählen zwar nicht weniger Kunden, auch nicht zur aktuellen Ferienzeit, aber der Griff zu Angebotsware und den Eigenmarken wird häufiger beobachtet. Die Experten des LP-Round Table Tiefkühlkost kommen zu ähnlichen Schlüssen und erwarten einen besonders preisintensiven Herbst.

In der Tat sind günstige Preise für 40 Prozent der Verbraucher beim Einkauf signifikant wichtiger geworden, so belegt es eine Verbraucherstudie, die das Marktforschungsinstitut INNOFACT im Auftrag des dti durchgeführt hat.

Preis ist der wichtigste Trend

Insgesamt ist demnach für 63 Prozent der Befragten der Preis sehr wichtig oder wichtig beim Einkauf – und das nicht erst seit dem Ukraine-Krieg mit seinen Folgen

Im Ranking der relevanten Ernährungsaspekte liegt der Preis aktuell zwar nur auf der fünften Position – direkt nach Frische der Produkte (89 Prozent), gesunder Ernährung (74 Prozent), natürlichen Zutaten (74 Prozent) und Tierwohl (64 Prozent). Doch während alle diese erstgenannten Ernährungstrends im Vergleich zur letzten Befragungswelle im September 2021 deutlich verloren haben, konnte der Preis als einziges Merkmal in allen Altersgruppen deutlich zulegen. „Deutschland zeigt damit einmal mehr seine sehr rationale und sparsame Haltung beim Lebensmitteleinkauf“, bedauert dti-Chefin Dr. Sabine Eichner.

Besonders stark hat der Preis für die unter 40-Jährigen beim Einkauf von Lebensmitteln an Bedeutung gewonnen. Hier achten sogar 66 Prozent stärker als zuvor auf den Preis, während es in den Altersgruppen darüber 61 Prozent sind. Die jüngere Kundengruppe greift in der Inflationsphase auch signifikant häufiger zu Tiefkühlprodukten als ältere.

Eine Ausnahme scheint sich allerdings abzuzeichnen, das zeigte sich bei allen TK-Star-Bewerbern. Die neuen Trends wie „Veggie“ und „Vegan“ blieben dagegen stabil und können sich offensichtlich auf treue Fans in einem noch kleinen Segment stützen. Im Sortiment sei, so viele Händler, noch Platz für neue spannende Produkte, und auch für eine aufmerksamkeitsstarke Platzierung werde die Unterstützung der Industrie gewünscht. Aber vieles ist möglich: „Hier geht auch veganes Eis für 5 Euro für den mittelgroßen Becher“, sagt ein Marktleiter.

Kunden sparen mit TK

Vor dem Hintergrund der enorm steigenden Inflationsrate greifen 42 Prozent der Kunden demnach stärker zu Sonderangeboten. 13 Prozent greifen öfter zu Handelsmarken, und weitere 13 Prozent geben an, häufiger Tiefkühlprodukte zu kaufen.

Fazit für die Branche: Vor allem das neue Kostenbewusstsein zieht viele Kunden zur Tiefkühlkost. Wie die Marktentwicklung belegt, haben in Deutschland Tiefkühlprodukte einen sehr positiven Stellenwert in der Ernährung. Kunden schätzen tiefgekühlte Lebensmittel, weil sie besonders gut für die Zubereitung schneller Mahlzeiten (64 Prozent) und zur Bevorratung von Lebensmitteln (60 Prozent) geeignet sind sowie der Lebensmittelverschwendung (59 Prozent) vorbeugen.

Und das zu guten Konditionen: 52 Prozent der Kunden sind überzeugt, dass TK-Produkte helfen, bezahlbare Mahlzeiten zuzubereiten und eine wirtschaftliche Haushaltsführung (49 Prozent) umzusetzen. Die beliebtesten TK-Warengruppen sind Gemüse/Kräuter (78 Prozent), Fisch (69 Prozent), Kartoffelprodukte (66 Prozent), Pizza (65 Prozent), Snacks (51 Prozent) und Brötchen (48 Prozent).

Tiefkühlkost steht beim Kunden derzeit hoch im Kurs: Das kalte Sortiment gilt als besonders günstig.

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Der Aufwind in der Marktforschung könnte durch die Gasmangellage gestoppt werden – ein Beitrag von Christian Thunig in marktforschung.de

marktforschung.de: Branchenspezifisch haben wir das Gefühl, dass die Marktforschung eher im Aufwind ist – insbesondere vor dem Hintergrund der Unsicherheit, die zweifellos herrscht. Der Bedarf an Forschung der Kundenbedürfnisse ist hoch und bleibt hoch.

Dennoch, wenn die Gasmangellage käme und ein wirtschaftlicher Einbruch im zweistelligen Bereich resultierte, dann würden Budgets massiv gekürzt und da sind dann Marketing, Media und Marktforschung häufig besonders betroffen.

Insofern bleibt zu hoffen, dass Deutschland nicht wirklich in eine akute Gasmangellage kommt, sodass dann ein Dominoeffekt ausgelöst würde – beginnend mit der Grundstoffindustrie. Das ist im Grunde das Szenario, was die Wirtschaft dann wirklich in die Knie zwingen würde. Energieexpertin Claudia Kemfert vom DIW ist da bisher noch zuversichtlich.

Christian Thunig ist im BVM-Vorstand verantwortlich für den Kongress und das Jahrbuch der Marktforschung sowie Managing Partner bei der INNOFACT AG.

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Verivox Studie: Jeder Zehnte hat sich schon eine Elektroheizung gekauft

heise.de: Wegen möglicher Gasknappheit sorgen sich offenbar viele Bürger um ihren Heizbedarf im kommenden Winter. Doch die Kosten für Elektroheizungen sind hoch.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und einer drohenden Gasknappheit setzen viele Bundesbürger zum Heizen auf Strom als Alternative. In einer Umfrage des Vergleichsportals Verivox gaben zehn Prozent der Befragten an, sich in den vergangenen sechs Monaten eine Elektroheizung gekauft zu haben, also einen Heizlüfter, Heizstrahler oder einen Radiator. 11 Prozent planen, dies zu tun, und 19 Prozent denken darüber nach.

Die Umfrage fand nicht nur unter Gaskunden statt, sondern sie war repräsentativ für die Bevölkerung im Alter von 18 bis 69 Jahren. Die Zahlen sind hoch, auch weil nur etwa die Hälfte der deutschen Haushalte mit Gas heizt. Ein Viertel tut dies mit Öl und der Rest zum Beispiel mit Fernwärme.

Grund für die Elektro-Käufe war der Umfrage zufolge vor allem die Sorge, den eigenen Heizbedarf im kommenden Winter nicht decken zu können. Thorsten Storck von Verivox wies darauf hin, dass solche Sorgen unbegründet seien. „Selbst wenn Russland die Gaslieferungen vollständig einstellt, bleiben die Heizkörper zuhause warm.“ Haushalte gehörten zu den gesetzlich geschützten Kunden, die auch dann mit Gas beliefert würden, wenn die Gasversorgung stark eingeschränkt wäre.

Der Boom bei den Elektro-Heizungen löst Bedenken aus. So hatten der Elektrotechnik-Verband VDE und der Gaswirtschaftsverband DVGW unlängst darauf hingewiesen, dass der massenhafte Einsatz von Heizlüftern zu einer Überlastungssituation führen und einen Stromausfall verursachen könnten. Sinnvoller sei die maßvolle Nutzung von Gasheizungen und die Steigerung deren Effizienz.

Mobile elektrische Direktheizungen lohnten sich für Räume, die nur kurz und sporadisch erwärmt werden sollen, sagt Verivox-Fachmann Storck: „Für eine ganze Wohnung sollten sie nicht eingesetzt werden.“

In der Umfrage nahm ein Viertel der Befragten an, dass eine elektrische Heizung wegen gestiegener Energiekosten günstiger sei als eine Gasheizung. Andere Befragte schätzten, dass die Kosten etwa gleich hoch seien. Beide lägen falsch, sagte Storck: „Elektrische Direktheizgeräte verursachen deutlich höhere Kosten als eine Gasheizung.“ Im August habe der Preis für eine Kilowattstunde Strom im bundesweiten Schnitt bei 42 Cent gelegen und für Gas bei rund 18 Cent. Der Preisunterschied sei also nach wie vor groß.

Die INNOFACT AG befragte im August 2022 im Auftrag von Verivox 1007 Menschen im Alter von 18 bis 69 Jahren online. Die Umfrage war repräsentativ für die Bevölkerung in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit.

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Rückblick aufs erste Halbjahr – ein Interview mit Christian Thunig in marktforschung.de

marktforschung.de: Im Moment liegen wir bei INNOFACT sogar leicht über Vorjahr, obwohl das letzte Jahr schon historisch gut war.

Christian Thunig: Das erste Halbjahr verlief sehr gut. Bisherige gesamtwirtschaftliche Eintrübungen z. B. vor dem Hintergrund des Ifo-Geschäftsklimaindex haben sich bei uns bisher nicht niedergeschlagen. Im Moment liegen wir sogar leicht über Vorjahr, obwohl das letzte Jahr schon historisch gut war. Die Wirtschaft insgesamt scheint aber auch trotz vieler Schwierigkeiten sehr robust zu sein. Das könnte zwei Ursachen haben: Die Unternehmen sind krisenerfahren und haben durch Corona eine gewisse Resilienz gelernt.

Zum anderen scheint das Vertrauen in den Staat, insbesondere was die „Unterstützung“ der Wirtschaft und des Konsums angeht, so groß zu sein, dass fokussierte Krisenabarbeitung und -bewältigung bei den Entscheidern vorherrscht, – obwohl gerne und viel über die aktuelle Bundesregierung lamentiert wird.

Das heißt, es ist nicht alles in bester Ordnung, aber angesichts der multiplen Krisen-Situation sind alle erstaunlich besonnen geblieben.

Christian Thunig ist im BVM-Vorstand verantwortlich für den Kongress und das Jahrbuch der Marktforschung sowie Managing Partner bei der INNOFACT AG.

Gelbe Seiten Studie: Verbraucher wünschen sich stärkere Social-Media Präsenz von Unternehmen

ecin.de: Soziale Medien werden für Fragen rund um den alltäglichen Bedarf und für Informationen über Produkte und Dienstleistungen immer wichtiger. Wie eine Befragung des Marktforschungsunternehmens INNOFACT im Auftrag von Gelbe Seiten ergab, wünschen sich 55 Prozent der Verbraucher, dass Dienstleister und Händler diese Social Media-Kanäle stärker nutzen als bislang, um darüber mit ihren Kunden in Austausch zu treten.

Der Studie zufolge seien nur 29 Prozent dagegen der Meinung, dass Betriebe auf diesem Feld genügend tun. Besonders ausgeprägt ist der Wunsch nach einer stärkeren Social Media-Präsenz in der wichtigen Zielgruppe zwischen 18 und 39 Jahren, wo 73 Prozent der Befragten erwarten, dass Betriebe sich intensiver bei Facebook, YouTube und Co zeigen. Auch die Kunden, die selbst auf sozialen Kanälen unterwegs sind, haben einen stärkeren Wunsch, dort Betriebe anzutreffen, die zum Beispiel dort über ihre Produkte oder über Insights zum Unternehmen informieren. Insgesamt wurden bei der Studie gut 1.000 Verbrauchern sowie 345 Unternehmen befragt.

Die Möglichkeiten in der Nutzung sozialer Medien sind in der deutschen Wirtschaft scheinbar noch bei weitem nicht ausgeschöpft. So bespielen derzeit nur knapp sechs von zehn Unternehmen diese Kanäle, die meisten sind auf Facebook (84,7 Prozent der Befragten, die Social Media nutzen), Instagram (62,4 Prozent) und YouTube (29,3 Prozent) aktiv. Damit bedienen sie weitgehend jene Plattformen, auf denen auch die Kunden unterwegs sind und wo sie die Unternehmen dementsprechend auch erwarten: Der Umfrage zufolge wünschen sich von jenen Verbrauchern, die Social Media bereits nutzen, dass sich Unternehmen vor allem auf Facebook (61 Prozent), Instagram (49 Prozent) und YouTube (44 Prozent) zeigen sollten.

Wichtig ist auch, dass sich die Unternehmen auf die Erwartungen ihrer Kunden hinsichtlich der Frequenz und der Inhalte ihrer Postings auf Sozialen Kanälen einstellen, weil sonst die Gefahr besteht, dass Verbraucher Accounts nicht beachten oder ihnen sogar entfolgen. Der häufigste Grund dafür, dass Kunden Unternehmensseiten im Social Web aktiv entfolgen, sind Postings mit häufig irrelevanten Informationen – 54 Prozent jener Konsumenten, die Social Media nutzen, gaben diesen Aspekt als Kernproblem an. Weitere Gründe für Entfolgen von Firmen-Websites sind demnach unangemessene Inhalte zum Beispiel politischer Natur (50 Prozent), fehlende Feedback auf Kundenkommentare (34 Prozent), zu unkreativer Content (30 Prozent), ein falscher Slang bei der Ansprache der Verbraucher (28 Prozent) sowie eine zu starke Häufung von Promotion-Aktionen, die allein der Werbung für eigene Angebote dienen (26 Prozent).

Dabei sollten Betriebe auch auf die richtige Frequenz ihrer Postings achten. Denn während zu häufige Präsenz auf die Kunden störend wirken kann, sind eine zu unregelmäßige Frequenz oder zu lange Abwesenheit ebenfalls in der Regel kontraproduktiv, wie die Studie ebenso belegt. So wünschen sich die meisten jener Kunden, die Social Media nutzen, einen oder mehrere Posts pro Woche, jeweils 25 Prozent präferieren diese Frequenz. Tägliche Präsenz bevorzugen dagegen nur elf Prozent der Verbraucher, zwei bis drei beziehungsweise nur ein Post pro Monat gelten dementsprechend ebenfalls als zu wenig (8 bzw. 5 Prozent). Hauptzweck der Nutzung sozialer Medien durch Unternehmen sind Marketing und Akquise, wie die Befragung belegt. 72,3 Prozent gaben diesen Aspekt als zentrales Ziel ihrer Social Media-Strategie an. Aber auch den Aufbau einer Community sowie Kundenbetreuung und Reklamation (jeweils 48 Prozent) sowie interne Kommunikation (42 Prozent) und Mitarbeiterakquise (42) wurden genannt.

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