Parship Studie: Das passiert in deutschen Betten – Fünf Fakten rund ums Sexleben

bildderfrau.de: Keine Beziehung ohne Sex – soweit sind sich die meisten wohl einig. Aber wie sieht’s konkret mit Vorlieben, Gewohnheiten und Erfahrungen aus? Fünf interessante Fakten rund ums Sexleben der Deutschen.

Ein erfülltes Sexleben gehört zu einer Beziehung unbedingt dazu. Aber was heißt schon erfüllt? Dazu haben sowohl Paare als auch Singles ganz unterschiedliche Vorstellungen. Unter anderem, wer dabei die Nase vorn hat, was absolute Lustkiller sind und wieviel Experimentierfreude im Bett sein darf. Und sind Seitensprünge eigentlich an der Tagesordnung? Lesen Sie mal, was Umfragen dazu ergeben haben.

Blick in deutsche Betten: Fünf Fakten rund ums Sexleben

Was geht in deutschen Betten? Das wollte die Online-Partnervermittlung Parship genauer wissen – und hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT von Juni 2018 bis September 2021 insgesamt fünf Umfragen durchgeführt. Viermal waren es gut 1000, einmal sogar mehr als 4200 Personen, die zu Themen rund um Vorlieben, Gewohnheiten und Erfahrungen im Bett befragt wurden. Und das sind die fünf Fakten, die sich dabei herauskristallisiert haben:

Deutsche Paare mögen es spontan. 78 Prozent der Befragten stehen auf ungeplante Bettspiele. Gerade einmal fünf Prozent der Teilnehmenden können mit der spontanen Zweisamkeit nichts anfangen, bevorzugen stattdessen Sex nach Terminplan. Auch die Idee, sich als Paar hin und wieder gezielt zum Sex zu verabreden, finden nur zwölf Prozent der Männer und sieben Prozent der Frauen erstrebenswert. Wer das bevorzugt, vereinbart in der Regel mindestens einmal pro Woche ein Liebesabenteuer nach Kalender mit dem Partner oder der Partnerin.

Das sagt der Experte dazu: „Spontaner Sex gilt als Liebesbeweis. Dabei ist das Gegenteil richtig. Planung bedeutet Verantwortung übernehmen, das Warten auf Spontanität ist vor allem Bequemlichkeit und eine Schutzstrategie vor Zurückweisung“, erklärt Eric Hegmann, Parship-Experte, Paar- und Sexualtherapeut. „Der Übergang vom stressigen Alltag in einen erotischen Raum geschieht nicht von allein. Wer sein Liebesleben leidenschaftlich gestalten möchte, darf sich als Paar durchaus Zeit zum Sex einplanen. Intimität muss nicht immer spontan passieren, damit sie Liebende erfüllt.“ Und: Das Hoffen auf Spontanität sei oft fatal, denn so würden Partner*innen meist vergeblich darauf warten, dass der/die andere Intimität initiiert. Was aus Furcht vor Zurückweisung jedoch irgendwann gar nicht mehr passiert. Und dann festigt sich der Frust.

In den meisten Umfragen zum Thema Treue sagen die Befragten, sie sei ihnen in einer Beziehung extrem wichtig. Zumal ja auch das Vertrauen davon abhängt. Die Realität zeigt allerdings: Jede*r fünfte Befragte ist schon einmal fremdgegangen – rund die Hälfte von ihnen deshalb, weil sie in ihrer Beziehung unglücklich waren. Auch spontane Fehltritte sind nicht gerade Einzelfälle: Zu einem oder mehreren One-Night-Stands in fremden Betten bekennen sich immerhin 16 Prozent der befragten Männer und Frauen. Langfristige Affären hinter dem Rücken des/der Liebsten gehen immer noch sieben Prozent der Teilnehmenden ein. Bereuen die Fremdgänger*innen wenigstens ihren Fehltritt? Erstaunliche 57 Prozent kein bisschen! Etwas Tröstliches zum Schluss: 65 Prozent der Frauen und 58 Prozent der Männer waren laut eigenen Angaben noch nie untreu.

Das sagt Eric Hegmann dazu: „Die Gründe fürs Fremdgehen sind vielfältig. Nicht immer ist eine Beziehungskrise der Grund. Je jünger die Paare und je geringer die Beziehungserfahrung, umso unversöhnlicher sind die Partner nach einem Seitensprung. Je länger Paare zusammen sind, umso mehr stehen die gemeinsam geschaffenen Werte im Vordergrund.“

Auch wenn es einen gravierenden Unterschied zwischen Flirt und Affäre gibt: Auch herumzuturteln hat ja irgendwie mit Treue zu tun, auch wenn sich viele immer damit herausreden, ein Flirt habe doch gar keine Bedeutung. Nun ja… Fest steht: Stattliche 45 Prozent aller an der Umfrage Beteiligten haben schon mit Personen geflirtet oder eine Affäre gehabt, deren Status „in einer Beziehung“ war. Immerhin wurde meist mit offenen Karten gespielt: 77 Prozent der Befragten wussten beim Tête-à-Tête, dass der oder die andere vergeben ist. Am häufigsten lernen sich diese Personen im eigenen Freundeskreis (27 Prozent) kennen. Es folgen der Arbeitsplatz (21 Prozent), das Internet (17 Prozent) und schließlich Clubs sowie Bars (16 Prozent).

Ist auch Techteln im Kleinen schon eine Gefahr? „Keine Frage, Untreue ist ein Beziehungsrisiko“, so Eric Hegmann. „Aus der Beratung weiß ich, dass es nicht die einmaligen Seitensprünge sind, die Beziehungen zerbrechen lassen, es sind die über einen längeren Zeitraum geführten Affären, denn die gehen mit Vertrauensverlust, Betrug und Lügen einher. Vor diesem Hintergrund fällt es mir schwer, Micro-Cheating nicht vor allem als ein Zeichen von Verlustangst zu bewerten.“

Logisch, auch Sexmüdigkeit gibt es in deutschen Betten. Im wahrsten Sinne des Wortes: 40 Prozent der Befragten haben schon auf Sex verzichtet, weil sie müde waren. Wer sich krank fühlt (31 Prozent) oder einen stressigen Tag hatte (30 Prozent), verzichtet ebenfalls mehr oder weniger gerne auf Liebeleien mit dem/der Partner*in. Gerade verliebte Frauen, nämlich 30 Prozent, wollen außerdem manchmal einfach lieber nur kuscheln als Sex haben – bei Männern sind das nur 16 Prozent. 20 Prozent aller Frauen wiederum vergeht die Lust, wenn sie sich nicht sexy genug fühlen. Und, dem Klischee zum Trotz: 17 Prozent der befragten Frauen und 10 Prozent der Männer verzichten wegen Kopfschmerzen auf Bettgeschichten aller Art.

Das sagt Eric Hegmann dazu: „Niemand ist ständig für ein Liebesabenteuer bereit, das ist ganz menschlich. Ich ermutige alle Paare, offen über ihre Bedürfnisse zu sprechen. Denn für das, was wir wirklich wollen, zeigen wir grenzenlosen Einsatz. Was wir hingegen tun müssen, das meiden wir. Für jedes Paar lohnt deshalb ein offenes Gespräch über sein Verlangen.“ Immerhin: 35 Prozent aller befragten Männer und Frauen halten das auch für eine gute Idee – und sagen offen und ehrlich, wenn ihnen der Sinn nicht nach Sex steht.

Und die vielleicht wichtigste Frage zum Schluss? Was gehört zum guten Sex eigentlich dazu? 69 (!) Prozent der deutschen Frauen und Männer finden Gleichberechtigung im Bett gut und richtig: Sie stehen darauf, wenn beide voll auf ihre Kosten kommen. 45 Prozent der Teilnehmenden nehmen sich ausreichend Zeit für den Liebesakt und genießen die Momente mit dem/der Liebsten rundum. Abwechslung zwischen den Laken haben 17 Prozent der Befragten regelmäßig auf dem Schirm: Sie probieren gerne Neues aus. Sich für die Fantasien und Vorlieben des oder der anderen zu interessieren, finden 29 Prozent der Befragten spitze.

Das sagt Eric Hegmann dazu: „Was ist die Intimität, die wir überhaupt als lohnenswert erachten, die wir haben wollen? Auch diese komplexe Frage ist eine Einladung an Paare, sich auszutauschen, was ihr erotisches Erleben angeht.“

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