INNOFACT Corona Handelstracker: Onlinehandel kein Ersatz für Shoppingerlebnis

handelsjournal.de: Entgegen anders lautenden Hypothesen zum Start der Lockdown-Maßnahmen, hat sich die Krise bisher im Bereich Gebrauchs- und Verbrauchsgüter nicht als Katalysator für den Onlinehandel erwiesen. Viele Verbraucher sehen die Diskussion um die Maskenpflicht zudem als verfrüht an.

Zu diesem Schluss kommt die aktuelle neunte Welle der Studienreihe „Corona-Handelstracker“ der Berater von EY-Parthenon und des Instituts für Marktforschung INNOFACT, die seit dem Beginn der Krise im März läuft. Untersucht wurden die Branchensegmente Lebensmittel, Getränke, Drogerie, Medikamente, Tierbedarf, Baumärkte, Bekleidung, Bücher, Elektronik, Sport und Freizeit sowie Möbel.

Viele Berater sowie Handelsexperten waren gerade zu Beginn der Lockdown-Maßnahmen davon ausgegangen, dass diese forcierte Situation einen Paradigmenwechsel im Handel zugunsten von Onlinekäufen einleiten könnte. Nach rund drei Monaten Beobachtung der Pandemie und ihren begleitenden Maßnahmen steht fest: Bisher haben sich in diesen betrachteten Handelssegmenten kaum Veränderungen beim Onlinekauf ergeben. Und das trotz der Skepsis der Befragten gegenüber dem stationären Einkauf und der Unlust am lokalen Shopping.

Denn seit Ende Mai geben 60 Prozent der Verbraucher an, dass ihnen Einkaufen unter den aktuellen Bedingungen keinen Spaß macht und auch die Risikoeinschätzung eines stationären Einkaufs hat sich seitdem kaum mehr verringert. Nach wie vor stört Kunden vor allem die Maskenpflicht und das Verhalten der anderen Kunden. Das führt dazu, dass über ein Drittel der Umfrageteilnehmer auch 10 Wochen nach Ende des Shutdowns noch keinen einzigen Einkauf in den bis dato geschlossenen Geschäften getätigt hat.

Kaufverhalten online kaum verändert

Im Ergebnis haben die Befragten in neun von insgesamt elf untersuchten Branchensegmenten ihr Onlinekaufverhalten kaum verändert. Ausnahme bilden die Bereiche der Elektronikartikel und Bekleidung. Gaben Anfang der Krise etwas über sieben Prozent an, Elektronikartikel im Web zu kaufen, waren es in der letzten Messwelle Ende Juni 13 Prozent. Bei Bekleidung, Schuhen und Accessoires sind die Angaben zu Onlinebestellungen im Vergleich zum Anfang der Krise um knapp zehn Prozentpunkte auf 23 Prozent gestiegen.

Der Onlinekauf von Produkten, die derzeit noch in den Einkaufsstraßen der Republik präsent sind, scheint in den Augen vieler Verbraucher offensichtlich kein ausreichender Ersatz für das stationäre Shoppingerlebnis zu sein. Dies führt im betrachteten Zeitraum der Monate März bis Juni oftmals zu Shopping- und Konsumverzicht. Seit der Wiedereröffnung sind die Käuferanteile auch insgesamt, also offline und online zusammengenommen, in vielen Branchen nur geringfügig gestiegen. Das bedeutet: Der Anteil der wegen Corona nicht getätigten Einkäufe liegt damit in fast allen Branchen auf einem unverändert hohen Niveau. Nachholeffekte beim Konsum lassen bisher auf sich warten.

In einer weiteren Befragung hatte Innofact gefragt, inwiefern größere Anschaffungen aufgrund der Mehrwertsteuersenkung getätigt würden: 62 Prozent der 1.000 repräsentativ Befragten verneinten dies. Es sieht also zunächst mehr danach aus, dass die Verbraucher – in der neuen Normalität – ihren Konsum vorerst reduzieren.

Zur aktuell laufenden Diskussion um die Abschaffung der Maskenpflicht nehmen viele Konsumenten in Deutschland eine eher vorsichtige Haltung ein: 43 Prozent der Verbraucher sind nach wie vor der Ansicht, dass die Corona-Maßnahmen verfrüht gelockert wurden. 45 Prozent finden das Tempo genau richtig. Nur zwölf Prozent finden, dass zu spät gelockert wurde. Die Politiker sollten also bei allen Vorbehalten im Konsumerlebnis wissen, dass die Bevölkerung generell noch nicht bereit wäre, alle Masken fallen zu lassen.

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AutoScout24 Studie: Mehrheit befürwortet Tempo-Drosselung für Autos

presseportal.de: In der Debatte zur Senkung von Verkehrsunfällen spielt das Thema Tempo-Limit eine immer größere Rolle. Alle Neufahrzeuge der Marke Volvo beispielsweise werden ab sofort auf eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h begrenzt. Die Mehrheit der deutschen Autohalter begrüßt diese Entscheidung und fordert, dass sich andere Hersteller daran ein Beispiel nehmen sollten. Neben der Unfallvermeidung begründen viele ihre Einstellung auch mit der Verminderung des Abgasausstoßes bei höheren Geschwindigkeiten. Vor allem Frauen sind für eine Tempodrosselung bei Neuwagen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter 1.041 Autohaltern von AutoScout24 und INNOFACT hervor.

Insgesamt sind laut Umfrage 60 Prozent der deutschen Autofahrer für eine Abriegelung der Geschwindigkeit bei Neuwagen auf 180 km/h, 41 Prozent sprechen sich dagegen aus. Vor allem Frauen sind für die Drosselung: 67 Prozent fordern diese für Neuwagen, aber nur 52 Prozent der Männer.

Befürworter hoffen auf mehr Sicherheit und Umweltschutz

Welche Beweggründe leiten die Autohalter bei ihrem Wunsch nach einem eingebauten Tempolimit bei Neuwagen? In erster Linie ist es der Sicherheitsaspekt. So glaubt jeder Zweite (49 Prozent), dass die allgemeine Verkehrssicherheit auf diese Weise steigt. Mit einer Zustimmungsrate von 55 Prozent sehen das vor allem Frauen so, Männer stimmen diesem Punkt nur zu 43 Prozent zu. Jeder Dritte (37 Prozent) ist zudem der Ansicht, dass eine Tempodrosselung nötig sei, um weniger CO2 in die Atmosphäre auszustoßen.

Kritiker halten Maßnahme für absurd und fühlen sich bevormundet

Auf der anderen Seite stehen die Kritiker der Tempodrosselungs-Politik. So finden 21 Prozent eine Abriegelung der Geschwindigkeit schlichtweg absurd, solange es in Deutschland kein Tempolimit gibt. 19 Prozent sind der Ansicht, dass ein Limit von 180 km/h die Erwartungen mit Blick auf das Unfallrisiko bzw. die CO2-Reduzierung nicht erfüllen wird. Und ebenfalls 19 Prozent sehen in der künstlichen Drosselung schlichtweg eine Bevormundung des Fahrers. Vor allem Männer treibt der letzte Punkt um: Jeder Vierte (26 Prozent) fühlt sich durch das Tempolimit gegängelt, aber nur zwölf Prozent der Frauen.

Quelle: www.autoscout24.de / INNOFACT; Basis: repräsentative Stichprobe von 1.041 Autohaltern zwischen 18 und 65 Jahren; Befragungszeitraum: 26. bis 27. Mai 2020; Mehrfachantworten teilweise möglich

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INNOFACT Studie Fleisch: Keiner will Billig Fleisch – zahlen sollen andere

lebensmittel-praxis.de: Gerade unter dem Eindruck der Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen sind die Menschen in Deutschland wieder hoch sensibilisiert. Die Mehrheit der Bundesbürger fordert daher, dass der Staat bei Arbeitsbedingungen sowie Tierhaltung einschreiten muss. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle INNOFACT-Studie.

Ganze 72 Prozent der 1.050 repräsentativ Befragten meinen, dass der Gesetzgeber tätig werden muss, da der Markt alleine nicht in der Lage ist, die Probleme zu lösen. Im Gegenzug wären insgesamt 68 Prozent bereit, mehr für das Fleisch zu bezahlen, wenn eine bessere Haltung und Umgang mit den Tieren gewährleistet ist. Die Befragung lief in der KW 26 (ab 22. Juni).

Auch wenn die Bauern für ihre Tiere einen höheren Preis bekämen, wäre eine höhere Zahlungsbereitschaft vorhanden. Diese macht auch nicht vor den Mitarbeitern der Schlachthöfe halt: Im Sinne besserer Arbeitsbedingungen und höherer Gehälter für die Mitarbeiter in den Zerlegebetrieben wären die Kunden bereit, tiefer in die Tasche zu greifen.

Allerdings zeigt sich die ganze Ambivalenz des Themas, wenn man allein nach dem Preis des Fleisches fragt, ohne weitere Bedingungen zu nennen. Dem Statement „Trotz der Probleme in der Fleischwirtschaft sollte es keine deutlichen Preiserhöhungen geben. Fleisch sollte für jeden erschwinglich bleiben.“ stimmen immerhin 42 Prozent zu. Das Thema ist also noch längst nicht gegessen. Es wird noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden müssen, um einen echten Wandel beim Fleischkonsum anzustoßen. Es bleibt daher abzuwarten, wie lange der Impuls aus dem aktuellen Skandal vorhält, so das Fazit von INNOFACT.

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