wuv.de: Corona machte es möglich: Über 80 Prozent der mittelständischen Unternehmen wollen die Digitalisierung aktiv angehen und schrecken vor New-Work-Modellen wie Homeoffice nicht länger zurück.
Die Digitalisierung in mittelständischen Unternehmen ist lange Zeit zu zaghaft vorangetrieben worden. Vor allem die vergangenen Wochen und Monate haben das spürbar werden lassen. Einer Befragung durch Consultport, Marktplatz für freiberufliche Digital-Berater, von 323 leitenden Angestellten und Geschäftsführern aus mittelständischen Unternehmen in Deutschland zufolge, ist die digitale Transformation in vielen Firmen noch immer überfällig.
Dabei zeigen die Ergebnisse vor allem, dass insbesondere das Thema Homeoffice für die meisten Unternehmen die größte Herausforderung war. Über die Hälfte der Befragten konnten sich nicht schnell genug auf die veränderten Bedingungen einstellen, weil zum einen die bestehende IT-Infrastruktur nicht auf die Möglichkeit des Homeoffices ausgerichtet war. Zum anderen waren die meisten Arbeitnehmer an einen Face-to-Face-Kontakt für die Prozesse gewöhnt.
In vielen Unternehmen wurde daher in großer Eile das nötige Equipment beschafft und die technischen Voraussetzungen geschaffen. Homeoffice war für die meisten Mittelständler also bis vor Kurzem nur eine New-Work-Utopie – heute will und kann dagegen die Mehrheit der Mitarbeiter auch nach Corona gerne im Homeoffice arbeiten. Tatsächlich gaben über 80 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen an, dass sie die Digitalisierung endlich aktiv angehen und auch vor New-Work-Modellen wie dem Homeoffice nicht länger zurückschrecken.
Damit lässt sich eine eindeutige Entwicklung in Richtung Digitalisierung feststellen: In einer ähnlichen Befragung im Dezember 2019 sahen dies nur knapp 60 Prozent der Unternehmen so.
Mittelstand setzt auf externe Berater
Für diese überfällige Transformation baut der Mittelstand vor allem auf externe Berater: Über 60 Prozent der befragten Unternehmen sind der Überzeugung, dass eine Digitalisierung ohne Berater nicht machbar sei. Das bedeutet konkret: Zwei Drittel der Unternehmen wollen bereits innerhalb der nächsten zwei Jahre mit einer externen Beratung zusammenarbeiten und die Digitalisierung des eigenen Unternehmens vollumfänglich umsetzen. 57 Prozent sind bereits auf der Suche nach Digital-Experten.
Als mögliche Gründe für die bisher an manchen Stellen schleppende Umsetzung von Digitalisierungsprojekten nannten die befragten Unternehmer fehlendes Know-how (48 Prozent), fehlende interne Ressourcen (46 Prozent) und fehlendes Interesse von Mitarbeitern, sich weiterzubilden (31 Prozent).
Flexibler Zugang zu digitalem Fachwissen
Bei der Wahl des richtigen Beraters, zählen für die meisten Unternehmen vor allem Vertrauen und Fachexpertise, noch vor Referenzen und Verfügbarkeit. Die Reputation des Beratungshauses hingegen, rangiert lediglich auf Platz 3 der wichtigen Kriterien für die Wahl eines Beraters.
Zur Studie
Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut INNOFACT wurden 323 mittelständische Unternehmen in Deutschland befragt. Der Schwerpunkt lag darauf, die Herausforderungen von Unternehmen in Bezug auf die Digitalisierung zu eruieren und herauszufinden, inwiefern Unternehmen hier auf externe Beratungsunternehmen angewiesen sind. Die Online-Umfrage wurde im Juni 2020 durchgeführt.