Verivox Studie:
apotheke-adhoc.de: Zum Ärger vieler Kassenpatienten sind Termine bei Fachärztinnen und Fachärzten oft erst nach Wochen oder Monaten zu bekommen. Ließe sich das beschleunigen, wenn man dafür etwas in Kauf nimmt?
Um schneller an Termine bei Fachärzten zu kommen, wären laut einer Umfrage viele Versicherte auch zu Zugeständnissen bereit. Fast jeder Vierte (23,9 Prozent) würde dafür nach eigenen Angaben eine weite Anfahrt von mehr als 50 Kilometern akzeptieren, wie die Umfrage des Vergleichsportals Verivox ergab. Auf eine freie Arztwahl verzichten würden 20,3 Prozent. Eine Zuzahlung, um bevorzugt behandelt zu werden, nannten demnach 11,5 Prozent.
Dass keine von mehreren aufgeführten Optionen zur Terminbeschleunigung für sie infrage kommt, gaben 43,6 Prozent der Befragten an. Zur Auswahl in der Umfrage stand etwa auch, in eine Notfallambulanz eines Krankenhauses zu gehen, Behandlungskosten selbst zu übernehmen oder mit einer schlechten Online-Bewertung zu drohen. Befragt wurden den Angaben zufolge im Mai 1008 Personen von 18 bis 79 Jahren vom Marktforschungsinstitut INNOFACT.
Koalition will gezieltere Terminvergabe
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will eine gezieltere Steuerung und damit auch kürzere Wartezeiten für Weiterbehandlungen angehen. Union und SPD wollen dafür laut Koalitionsvertrag ein verbindliches System einführen, bei dem Patienten primär in eine Hausarztpraxis gehen, die sie bei Bedarf – mit einem Termin in einem bestimmten Zeitraum – an Fachärztinnen und Fachärzte überweist. Klappt das nicht in einer Praxis, soll man sich auch von Fachärzten in Kliniken behandeln lassen können. Dies soll eine „Termingarantie“ darstellen.