Verivox Studie: Jeder 2. für höhere Steuern auf Tabak und Alkohol

dasinvestment.com: Angesichts von Beitragssteigerungen befürwortet fast jeder zweite Deutsche eine Erhöhung von Tabak- und Alkoholsteuer zur Finanzierung der Krankenkassen, so das Ergebnis einer Umfrage. Auch wer bewusst Gesundheitsrisiken eingeht, sollte einen höheren Krankenkassenbeitrag zahlen.

Fast jeder zweite Bundesbürger findet, dass der Staat die Steuern auf Tabak und Alkohol zur Finanzierung der Krankenkassen erhöhen sollte. Jeweils 45 Prozent der Bundesbürger sind für die Erhöhung der sogenannten Genusssteuern.

Das zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts INNOFACT im Auftrag des Vergleichsportals Verivox, bei der rund 1.000 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt wurden.

Auch unter regelmäßigen Rauchern befürwortet noch jeder Fünfte (19 Prozent) eine Erhöhung der Tabaksteuer zugunsten der Krankenkassen. Noch ausgabefreudiger sind Alkoholkonsumenten: Rund ein Drittel (34 Prozent) der Personen, die mindestens einmal pro Woche Alkohol trinken, zeigt sich mit Steuererhöhungen auf Alkohol einverstanden.

51 Prozent für risikoabhängige Krankenkassenbeiträge

Gut die Hälfte (51 Prozent) der Deutschen fände es darüber hinaus richtig, wenn Menschen, die ganz bewusst Gesundheitsrisiken eingehen, auch einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen müssten. 49 Prozent lehnen einen solchen risikoabhängigen Beitrag ab.

Gesundheitliche Schäden, die aus regelmäßigem Tabak- und Alkoholkonsum oder auch aus hohem Übergewicht resultieren, kosten die Krankenkassen jährlich Milliarden. Das Deutsche Krebsforschungszentrum beziffert die jährlichen Belastungen für das Gesundheitssystem allein durch das Rauchen auf rund 25 Milliarden Euro. Bei einer risikoabhängigen Beitragserhebung könnte also auch der Versicherungsschutz für Menschen, die regelmäßig rauchen und Alkohol trinken, teurer werden.

Trotzdem votiert auch eine knappe Mehrheit (51 Prozent) der Personen, die mindestens einmal pro Woche Alkohol trinken, für risikoabhängige Beiträge. Unter den regelmäßigen Rauchern hingegen lehnen zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten individuelle Beiträge ab.

Zwei Drittel für Steuerverwendung zugunsten der Krankenkassen

Der Vorschlag der Innungskrankenkassen, die angesichts der Finanzierungslücke in der GKV eine Umverteilung der Steuereinnahmen aus Tabak und Alkohol zur Finanzierung der Krankenkassen wollen, stößt in der Bevölkerung mehrheitlich auf Zustimmung. Laut Verivox-Umfrage sind jeweils rund zwei Drittel der Ansicht, dass der Staat Einnahmen aus der Besteuerung von Zigaretten (69 Prozent) und Alkohol (63 Prozent) zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen verwenden sollte.

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