Verivox Studie: Deutsche sehen Internetflatrate als wichtigste Errungenschaft der letzten 25 Jahre

rnd.de: Vor 25 Jahren wurde der Telekommunikationsmarkt liberalisiert. Seitdem hat sich viel verändert. Eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox zeigt, worauf die Deutschen seitdem nicht mehr verzichten möchten – und was ihnen nicht so wichtig ist.

Vor 25 Jahren fiel das Monopol der Telekom in der Telekommunikations­branche. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichs­portals Verivox zeigt nun, dass die Internet­flatrate seitdem für rund zwei Drittel der Deutschen die größte Errungenschaft der vergangenen 25 Jahre im Bereich der Telekommunikation darstellt. 65 Prozent der Befragten möchten die Surfpauschale nicht mehr missen. Auf dem zweiten Platz landete mit 28 Prozent die Telefon­flatrate.

Vor allem für junge Menschen unter 30 Jahren sind Messenger-Textnachrichten die wichtigste Neuerung. Mit mehr als einem Drittel Zustimmung werden Whatsapp und Co. als größte Errungenschaft angesehen, während alters­übergreifend nur 23 Prozent diese Meinung teilen.

Auf dem letzten Platz landete das EU-Roaming. Nur 5 Prozent der Befragten sehen es als unverzichtbar an, im EU-Ausland zum gleichen Preis wie zu Hause surfen und telefonieren zu können. Auch Features wie Videotelefonie oder der Touchscreen erreichten nur einstellige Prozentwerte.

Flatrate für mobiles Internet immer noch eine Seltenheit

Mit der Öffnung des Telekommunikations­marktes wurden vor 25 Jahren erstmals alternative Anbieter zugelassen. Kurz darauf brachte die mittlerweile eingestellte Technik­zeitschrift „Tomorrow“ den ersten Internet­pauschaltarif auf den Markt. Er kostete damals umgerechnet 40 Euro und galt nur nachts, der Telefon­anschluss musste extra bezahlt werden. Bis dahin seien Minutenpreise von bis zu 3 Euro keine Seltenheit gewesen, so Verivox.

Jens-Uwe Theumer, Vizepräsident im Bereich Telekommunikation bei Verivox, betont: „Die heutige Internet­nutzung wäre ohne Pauschal­tarife gar nicht darstellbar. Bei der heute üblichen Online­verweildauer würde ansonsten ein Vermögen fällig.“ Trotzdem seien Flatrates beim mobilen Internet noch immer die Ausnahme. „Obwohl die mobile Nutzungs­dauer die stationäre längst überflügelt hat.“

Seit 2021 haben alle bundesdeutschen Haushalte ein gesetzlich zugesichertes Recht auf schnelles Internet, das im neuen Telekommunikations­gesetz festgeschrieben worden ist. Die Novelle des Gesetzes sei ein richtiger und überfälliger Schritt gewesen, sagt Verivox-Experte Theumer, „doch auf die Zusage einer unterbrechungs­freien Versorgung wurde verzichtet“. Außerdem reiche die gesetzlich festgelegte Mindest­bandbreite von zehn Megabit pro Sekunde nicht aus. „Für eine angemessene soziale und wirtschaftliche Teilhabe sollten mindestens 30, besser 50 Megabit garantiert werden“, fordert er.

Die repräsentative Umfrage wurde von der INNOFACT AG im Auftrag von Verivox durchgeführt. Insgesamt nahmen 1028 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren daran teil. Die Teilnehmer wurden gefragt, auf welche Errungenschaft aus den letzten 25 Jahren sie heute am wenigsten verzichten könnten, und konnten dabei zwei Neuerungen auswählen, darunter Internet­flatrate, Telefon­flatrate, Messenger­nachrichten, schnelle mobile Verbindungen, Touchscreen, Videotelefonie, Sprachassistenten und EU-Roaming.

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