Sommerumfrage 2023 Teil 2: Zuversicht, aber das Unsicherheitsniveau bleibt hoch

marktforschung.de: Die zweite Frage an die Top25 Institute war: „Von welcher Entwicklung für Ihr Unternehmen im Speziellen und die Marktforschungsbranche im Allgemeinen gehen Sie für die zweite Jahreshälfte 2023 aus? Was stimmt Sie optimistisch? Was bereitet Ihnen Unbehagen?“.

Die Aussagen zeigen alles in allem eine zuversichtliche Erwartung fürs zweite Halbjahr, wobei die Vorsicht und das gefühlte Unsicherheitsniveau bei den Institutsleitern hoch bleibt. Es wird eine konjunkturelle Entspannung in Deutschland erwartet, die das zweite Halbjahr auch für die Marktforschungsbranche einfacher machen dürfte. Als weitere Themen werden der Umgang der Branche mit KI, weitere Übernahmen und Fusionen, sowie die Qualität von Umfragen sein.

INNOFACT: Die Wirtschaft wird wieder in Schwung kommen

Christian Thunig: Das Bild ist sehr gemischt: Konjunkturell gibt es verschiedenste Signale. Es gibt eine Reihe Branchen, die sich schwertun, aber es geht nicht allen durchgängig schlecht. Derzeit geht man ja von einer kleinen Schrumpfung für Deutschland aus. Sehr interessant und für unsere Branche ein wichtiger Indikator ist der Werbemarkt. Nach dem aktuellen Dentsu Global Ad Spend Report sollen die Spendings in Deutschland für 2023 um 0,5 Prozent leicht steigen. Das halte ich für eine gute Nachricht. Wenn hier wieder die Budgets leicht steigen, ist das für die Marktforschung auf jeden Fall kein schlechtes Signal.

Und da Deutschland im internationalen Vergleich der großen Volkswirtschaften mit am schlechtesten dasteht, arbeitet die Bundesregierung fieberhaft an Maßnahmen, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Das werden sie, denke ich, nicht auf sich sitzen lassen, zumal die großen Wirtschaftsverbände massiv Druck machen. Und die Stimmung bei den Konsumenten scheint sich auch leicht aufzuhellen. Es ist also gemischt, aber nicht hoffnungslos. Fest steht aber auch: Idealerweise hat man als Institut eine breite Range an Kunden-Branchen.

Christian Thunig ist Mitglied im BVM-Vorstand sowie Managing Partner bei der INNOFACT AG.

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