ZEISS Studie: Corona-Zeit ist Bildschirm-Zeit

funkschau.de: Schon vor der Pandemie haben viele Menschen jeden Tag stundenlang ihre digitalen Geräte genutzt. Eine im Auftrag von Zeiss erstellte Studie gibt Aufschluss darüber, wie sich diese Nutzung im Zuge des Corona-bedingten Lockdowns verändert hat.

Homeoffice und Social Distancing haben dazu geführt, dass Videokonferenzen zugenommen haben. Und wenn im Homeoffice kein Drucker steht, dann muss man zwangsläufig alles am Bildschirm lesen.

Wie sich das Nutzungsverhalten während des Lockdowns verändert hat, dem wollte eine repräsentativen Befragung von 1.004 Studienteilnehmern durch das Marktforschungsinstitut INNOFACT auf den Grund gehen. Unter den Befragten waren auch 694 Brillenträger. In der Studie gaben 45,5 Prozent der Brillenträger an, bereits in der Vor-Corona-Zeit länger als fünf Stunden digitale Geräte genutzt zu haben, 23,3 Prozent immerhin verbrachten drei bis fünf Stunden vor diversen Bildschirmen.

Mehr Bildschirmarbeit, mehr Stress für die Augen

Im Juli 2020 gaben nun 58,9 Prozent der befragten Brillenträger an, privat wie beruflich deutlich mehr Zeit vor digitalen Geräten zu verbringen als vorher. Mehr als fünf zusätzliche Stunden pro Tag wurden von 13,5 Prozent angegeben, bei 10,8 Prozent seien es zwischen drei und fünf Stunden mehr und bei 13,8 Prozent zwischen zwei und drei Stunden zusätzlich.

Das bedeutet Stress für die Augen. Dr. Katharina Rifai, Neurowissenschaftlerin und Physikerin am Zeiss Vision Science Lab in Tübingen erklärt, wie sich unser Blickverhalten von heute verändert hat: „Was passiert, ist dass sich unsere Blicke anders verteilen und dass das Auge viel akkommodieren, also scharf stellen muss. Viel, was in unterschiedlicher Entfernung ist und trotzdem meiner Aufmerksamkeit bedarf. Das ist eine Mehrleistung für die Augenlinse. Manches werde ich gezielt wahrnehmen, indem ich direkt hinschaue und scharf stelle, anderes nur peripher – sozusagen aus dem Augenwinkel. Manchmal werde ich nur die Augen kurz auf das interessante Objekt stellen, ein anderes Mal den Kopf mitbewegen und das Objekt fixieren. Das ist natürlich ein großer Unterschied zu einer Situation, in der ich in Ruhe ein Buch lese oder aber auch eine Unterhaltung an einem ruhigen Ort führe, ohne dass ich nebenbei noch auf mein Smartphone schaue.“

Ausgleichszeiten zur Entspannung der Augen sollten laut Unternehmensangaben von Zeiss daher in den Alltag eingeplant werden. Die andere Möglichkeit wäre sicher, zu versuchen, die tägliche Dosis vor Display und Bildschirm zu reduzieren.

Zur Studie:

Im Rahmen einer sogenannten Omnibus-Umfrage wurde durch die INNOFACT AG Anfang Juli 2020 eine repräsentative Stichprobe von 694 Brillenträger/innen im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt, darunter 322 Männer und 372 Frauen. 64,4 Prozent der Teilnehmer gaben an, berufstätig zu sein. Zusätzlich wurde im Rahmen der repräsentativen Studie zusätzlich auch Menschen ohne Sehhilfe bzw. Kontaktlinsenträger befragt. Die Ergebnisse in dieser Bevölkerungsschicht waren denen der Brillenträger sehr ähnlich beziehungsweise fast identisch.

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