Verivox Studie: ARD & ZDF schlagen Amazon – aber eine App toppt alles
11. Jul 2019
chip.de: Streaming-Angebote wie Netflix oder Amazon Prime erfreuen sich nicht erst seit gestern größter Beliebtheit. Trotzdem nutzt noch immer eine Mehrheit der Deutschen das klassische Fernsehprogramm – egal ob linear oder über Mediatheken. Eine App ist in Sachen Nutzung jedoch der uneingeschränkte Primus, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Verivox zeigt.
Für die repräsentative Umfrage zur Mediennutzung in Deutschland hat die INNOFACT AG im Auftrag von Verivox insgesamt 1.001 Personen im Mai 2019 befragt. Aufgrund der Teilnehmerstruktur können die Ergebnisse als für Gesamt-Deutschland repräsentativ angesehen werden. Dabei wurde sich vor allem auf zwei “Nutzungsprofile” konzentriert: Zum einen die tägliche Nutzung, zum anderen die Nutzung unterwegs. Zusätzlich wurde erfasst, welche Geräte die Deutschen für ihre Streaming-Aktivitäten am liebsten nutzen.
Sowohl bei der täglichen als auch bei der Nutzung unterwegs zeigt sich: Trotz sich auf dem Vormarsch befindlicher Streaming-Angeboten von Netflix und Co. spielt das klassische Fernsehen noch immer eine gewichtige Rolle. Weder das lineare Fernsehen noch Netflix und Co. können hingegen mit den Nutzungszahlen von YouTube mithalten.
Umfrage zur Mediennutzung: Das sind die Ergebnisse
Bei der täglichen Nutzung hat YouTube knapp die Nase vorne – was aber vor allem an den hohen Nutzungszahlen der jüngeren Generationen liegt.Bild: Verivox
Beschränkt man sich zunächst auf die Ergebnisse der täglichen Nutzung zeigt sich, dass YouTube von etwa einem Viertel (24,7 Prozent) aller Befragten mindestens einmal am Tag aufgerufen wird.
Knapp dahinter folgen allerdings schon die öffentlich-rechtlichen TV-Sender um ARD und ZDF sowie deren Mediatheken – knapp 22 Prozent schauen täglich bei den Öffentlich-Rechtlichen in’s Programm. Auf Platz 3, und somit noch vor Netflix, Sky, Amazon Prime und Co, folgen bereits die privaten TV-Sender. Etwa 15 Prozent schalten täglich RTL, ProSieben und Co. an.
Bei den Streaming-Anbietern ist Netflix mit rund 12 Prozent klarer Krösus – Sky (knapp 7 Prozent) oder Amazon Prime (etwa 5 Prozent) fallen bereits relativ deutlich ab. Angebote wie Google Play oder DAZN bewegen sich mit rund einem Prozent unter ferner liefen.
Gerade die sehr starken Zahlen der TV-Sender überraschen – zählt man öffentlich-rechtliche und private Sender zusammen, holt sich das klassische TV-Angebot sogar die Spitzenposition im täglichen Vergleich. Über ein Drittel aller Befragten schaltet mindestens einmal am Tag die gute, alte Flimmerkiste an, um sich das lineare Angebot der Sender anzusehen.
So streamen die unterschiedlichen Altersgruppen
Ein Blick auf die unterschiedlichen Altersgruppen relativiert das starke YouTube-Ergebnis zumindest ein wenig.
Bei den Nutzern unter 30 Jahren schauen rund 80 Prozent jeden Tag mindestens einmal auf YouTube. Kein Wunder, dass gerade in dieser Altersklasse YouTuber sich besonders hoher Beliebtheit erfreuen.
Auch bei der nächsthöheren Alterssparte (30 bis 49 Jahre) ist die Online-Videoplattform mit 62 Prozent deutlicher Spitzenreiter. Und: Auch bei den älteren Jahrgängen (50+) ist YouTube bereits auf dem Vormarsch; mit 41 Prozent täglicher Nutzung schrammt man nur wenige Prozentpunkte am Wert der Öffentlich-Rechtlichen (46 Prozent) vorbei. Tendenz steigend.
So sieht es bei der Nutzung unterwegs aus
Bei der Nutzung unterwegs ist der Abstand von YouTube zum Rest des Feldes noch deutlicher.Bild: Verivox
Ein etwas anderes Bild zeigt sich bei der Nutzung unterwegs: YouTube ist auch hier Spitzenreiter – in diesem Fall jedoch mit knapp 60 Prozent Anteil. Netflix kann sich hier mit etwa 35 Prozent den zweiten Platz sichern – Download-Funktion sei Dank.
ARD, ZDF und Co. sind mit rund 26 Prozent Anteil auf Augenhöhe mit dem zweitbeliebtesten Streaming-Angebot Amazon Prime. Gerade die Mediatheken bei den Öffentlich-Rechtlichen sind bei der Nutzung in zum Beispiel Bus und Bahn für die Angebote Gold wert.
Auch die privaten TV-Sender und Sky können mit knapp 20 beziehungsweise 19 Prozent Anteil noch ein gutes Ergebnis erzielen. Andere Plattformen wie Maxdome, Videobuster oder Realeyz landen deutlich abgeschlagen auf den hintersten Plätzen.
Welche Geräte werden genutzt?
Der klassische Fernseher ist noch immer eindeutig das meistgenutzte Gerät für Streaming und Co.Bild: Verivox
Bei den genutzten Geräten zeigt sich ebenfalls, dass der klassische Fernseher im Wohn- oder Schlafzimmer immernoch deutlich dominiert. Knapp 93 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal im Monat ihre liebsten Filme und Serien über das TV-Gerät ansehen.
Deutlich abgeschlagen auf Platz 2 folgt der PC / der Laptop: Immerhin 41 Prozent nutzen den Computer zum Genuß bewegter Bilder. Insbesondere Streaming-Angebote dürften hier einen Großteil der Inhalte ausmachen.
Noch rund ein Drittel gibt an, regelmäßig Filme, Serien oder YouTube-Videos über das Smartphone anzusehen – beim Tablet sind es zumindest noch etwa ein fünftel der Befragten. Andere Geräte wurden nur von einem Prozent der Befragten genannt.
Was heißt das für die Zukunft?
Grundsätzlich lässt sich also sagen: Streaming-Angebote wie Netflix, Sky und Co. sind, genau wie der Umfrageprimus YouTube die Zukunft: Aufgrund der höheren Auswahlmöglichkeiten bei den Inhalten und vor allem den Zeiten, zu denen die Inhalte genossen werden, bieten die Angebote dem Nutzer einfach mehr Freiheit, wohingegen beim klassischen, linearen TV-Angebot immer die zeitliche Komponente einschränkt.
TV-Sender wie die Öffentlich-Rechtlichen, aber inzwischen auch RTL, ProSieben und Co., wollen diesem Trend mit ihren Mediatheken, in denen Filme und Serien auch nach der Ausstrahlung noch angesehen werden können, entgegenwirken.
Genau so lässt sich aber nachweisen: Das klassische TV-Programm ist noch lange nicht tot. Dies trifft natürlich vor allem auf die älteren Generationen zu – aber auch “Millenials” und “Generation Z” wissen die Serien und Filme im linearen Angebot zu schätzen.
Eine Frage stellt sich hier: Schauen die Deutschen die Sendungen im linearen TV-Programm, da diese dort “exklusiv”, also nirgendwo anders, angeboten werden – oder wird wirklich die Qualität der Inhalte derart geschätzt? Die Entwicklung der nächsten Jahre wird hier wohl abschließend Aufschluss geben.
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