Die Marktforschung muss ihren Wert unter Beweis stellen – ein Interview mit Christian Thunig auf marktforschung.de

marktforschung.de: Das Berliner Institut eye square, die GIM aus Heidelberg und Innofact aus Düsseldorf unterstützen die Woche der Marktforschung als Sponsoren. Christian Thunig, INNOFACT, Stephan Teuber, GIM, und Stefan Schönherr, eye square, geben im Interview Antworten auf Fragen zur Zukunft der Marktforschung, ihren „verrücktesten“ Festivalerfahrungen und warum man ihre jeweiligen Web-Seminare nicht verpassen sollte.

Die WdM ist als Festival konzipiert. Da die letzten Festivals ja schon eine Weile zurückliegen: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre letzten Festivalbesuche?

Christian Thunig: Festivals kenne ich fast häufiger aus der Perspektive des Musikers. Ich sitze dann am Schlagzeug und liebe es, wenn Menschen friedlich gemeinsam einem Lied lauschen. Das ist immer der perfekte Moment, der einem den Glauben an die Menschheit zurückgibt.

Was war das Verrückteste, dass Sie jemals auf einem Festival erlebt haben?

Christian Thunig: Wir haben mit meiner Band auf einem Frühlingsfestival in Hautmont (Frankreich) gespielt und sollten in jedem Dorf rund um die Stadt auftreten, was wir auch gemacht haben. An einer Location war allerdings gar kein Publikum, warum auch immer. Die Organisatoren haben aber trotzdem überlegt, ob wir diese Station wirklich ausfallen lassen sollen und praktisch auf einem leeren Platz spielen.

Was werden Sie auf der WdM präsentieren? Warum sollte man Ihre Events nicht verpassen?

Christian Thunig: Trackings sind eine Kernkompetenz – nicht nur für uns, sondern insbesondere Unternehmen sollten hier investieren. Es ist die Königsdisziplin in der Marktforschung, denn KPI im Wellenvergleich zu sehen, bedeutet einer der wesentlichen strategischen Impulse zu kreieren, um in Unternehmen und im Marketing besser zu werden. Trackings haben dabei eine doppelte Bedeutung erlangt: Zum einen beschreiben sie die regelmäßige Messung per Befragung, seit einigen Jahren können aber auch schon passive Verhaltensdaten wie die Webnutzung hinzugezogen werden. In beiden Bereichen kann man gehörige Fehler machen.

An welchen Veranstaltungen werden Sie selbst im Rahmen der WdM teilnehmen?

Christian Thunig: Ich habe mir auf jeden Fall „Brasilianische Cocktails neu entdeckt und richtig gemixt“ notiert ;). Und die Pitches werde ich mir als Format anschauen und bin darauf sehr gespannt.

Wo sehen Sie Herausforderungen für die Marktforschungsbranche in den nächsten Jahren?

Christian Thunig: Derzeit und in Zukunft bekommen wir eine Unmenge an neuen technischen Tools, um Konsumentenverhalten zu messen und zu tracken. Gerade Start-ups liefern in diesem Bereich oftmals spannende Möglichkeiten. Häufig sind dabei Algorithmen oder Künstliche Intelligenz involviert. Die Kunst wird sein, diese Tools situationsadäquat einzusetzen, aber auch sie immer noch zu verstehen, wie sie tief im Innersten funktionieren. Ergebnisse müssen immer nachvollziehbar sein und auch Regeln der Marktforschung genügen. Es geht dabei nicht um die Regeln um der Regeln willen, sondern es geht ja darum, Studien oder Versuchsaufbauten reproduzierbar zu halten. Das ist für Messungen unabdingbar.

Wenn Sie drei Wünsche für Ihr Unternehmen frei hätten: Was würden Sie sich wünschen?

Christian Thunig: Wunschkonzerte finde ich immer schwierig. Siehe Haumont: Es muss auch immer Publikum dabei sein. Aber Spaß beiseite. Ich würde mir wünschen, dass unsere Branche insgesamt gut aus der Krise kommt. Denn wir leben auch im Dialog mit- und untereinander. Wir haben verlässliche Partner im Bereich Teststudios und Telefon, mit denen wir sehr gut und eng zusammenarbeiten.

INNOFACT führt am 6.10. einen Workshop zum Thema „Erfolgsfaktoren bei (internationalen) Trackings“ durch. Mal andersrum gefragt: Welche Fehler werden bei Tracking-Studien gerne gemacht?

Christian Thunig: Da kann man einige nennen. Gerne würde ich hier aber auf einen übergeordneten Punkt gehen: Viele Unternehmen unterschätzen einfach die Tragweite von Untersuchungen oder auch passiven Datenmessungen. Alles was man tut und ändert im Verlaufe einer Messreihe, wirkt sich auf die Vor- oder Folgewellen aus.

Melden Sie sich hier zum Workshop von INNOFACT an!

Sind Tracking-Studien für Sie ein Zukunftsthema? Welche technologischen Entwicklungen werden Tracking-Studien zukünftig beeinflussen?

Christian Thunig: Natürlich ist das ein Zukunftsthema. Im Zweifel wird es mehr als weniger Trackings geben. Die passive Datenmessung wird dabei weiterhin wachsen und insbesondere die Tools, um große Datenmengen adäquat zu bearbeiten, werden sehr wesentlich sein, denn wer solche Projekte macht, weiß, dass Big Data tatsächlich auch sprichwörtlich zu nehmen ist – auch wenn es von der Definition natürlich anders gemeint ist.

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