Meyle Studie: Potenzial beim Getriebe-Service bleibt ungenutzt
amz.de: Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT hat Meyle eine Befragung zum Thema Getriebeöl-Service durchgeführt. Obwohl Wissen vorhanden ist, heben nur ein Viertel der Betriebe das volle Potenzial.
Während sich vier von fünf Betrieben (79 %) der Wartungsnotwendigkeit bei Automatikgetrieben bewusst sind, setzt nur jede vierte Werkstatt (26 %) dieses Wissen in regelmäßige Serviceleistungen um. Meyle hat 350 Werkstätten in sechs Ländern – darunter Deutschland, Spanien, Frankreich, Polen, Schweden und die USA – befragt und damit ein bislang ungenutztes Geschäftspotenzial im deutschen Aftermarket aufgezeigt. Dieses Potenzial ist Teil eines größeren Trends, da der globale Markt für Automatikgetriebe stark zunimmt. Laut Analystenberichten (*) wird bis 2032 eine jährliche Wachstumsrate von 6,9 % erwartet.
Kundennachfrage bleibt hinter Werkstattempfehlungen zurück
Die Zahlen für Deutschland verdeutlichen das Dilemma: 57 Prozent der Werkstätten empfehlen Automatikgetriebe-Services ihren Kunden, und noch weniger – nur 33 Prozent – der deutschen Autofahrer fragen diese Serviceleistung aktiv an. Die Gründe für diese Zurückhaltung sind vielschichtig: 76 Prozent der befragten Werkstätten benötigen mehr technische Informationen, 75 Prozent beklagen mangelnde Teilverfügbarkeit und 74 Prozent fordern bessere Mitarbeiterschulungen.
„Das theoretische Wissen ist vorhanden, aber die praktische Umsetzung hinkt deutlich hinterher“, erklärt Patrick Stüdemann, Head of Technical Training bei Meyle. „Diese Lücke zwischen Kompetenz und Geschäftsrealität kostet Werkstätten täglich Umsatz.“ Ein weiterer wichtiger Grund für die schwache Nachfrage ist die mangelnde Aufklärung der Verbraucher. Viele Autofahrer glauben an die sogenannte „Lifetime-Füllung“ ihres Automatikgetriebeöls und unterschätzen die Notwendigkeit regelmäßiger Wartung.
Internationale Befunde zeigen ähnliche Muster
Die Ergebnisse aus den anderen untersuchten Märkten bestätigen das deutsche Muster. Besonders deutlich zeigt sich die Lücke zwischen Wissen und Praxis in Frankreich: 75 Prozent der freien Werkstätten kennen die Relevanz des ATF-Services, aber nur 28 Prozent führen ihn regelmäßig durch. Ein ähnliches Schema zeigt sich auch in Polen (63% Bewusstsein, 23% regelmäßige Durchführung). Insgesamt überwiegt in allen untersuchten Märkten das Bewusstsein die tatsächliche Servicefrequenz deutlich.
Meyle startet Aufklärung mit ATR-Gruppe
Als Reaktion auf die Befragungsergebnisse haben Meyle und die ATR-Gruppe eine Initiative ins Leben gerufen, um diese Lücke zu schließen. Der zweistufige Ansatz kombiniert intensive Schulungen und technische Unterstützung für Werkstätten mit direkter Aufklärung der Autofahrer über die Notwendigkeit von Wartungen bei Automatikgetrieben.
„Werkstätten brauchen nicht nur theoretisches Wissen, sondern praktische Werkzeuge und informierte Kunden“, erklärt Stüdemann. „Unsere Initiative setzt an beiden Punkten gleichzeitig an.“ Die Umsetzung hat bereits begonnen: Das Meyle-Trainingsmobil besucht Werkstätten deutschlandweit vor Ort und wird durch Webinare und praxisnahe Informationsmaterialien ergänzt. Parallel dazu bietet der Ersatzteilspezialist ATF-Ölwechselkits mit allen erforderlichen Komponenten an. Die vollständige Marktoffensive startet im Januar 2026. ATF-Trainings können interessierte Werkstätten jedoch bereits jetzt über die Meyle-Website buchen.
Quelle: (*) Automotive Automatic Transmission Global Market Report 2025, The Business Research Company, Juli 2025


