energate Studie: Kunden wünschen sich mehr Transparenz, Flexibilität und Regionalität

Getrieben durch die Energiewende, die Digitalisierung und die Dezentralisierung entwickeln Stadtwerke und Energieversorger neue Produkte und Dienstleistungen für ihre Kunden. Doch wie sehr sind diese überhaupt offen für neue Angebote? Und was wünschen sich Energiekunden konkret von ihren Versorgern? Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von energate gibt dazu Auskunft.

Die deutschen Stromkunden wünschen sich von ihren Energieversorgern insbesondere mehr Informationen zu ihrem Stromverbrauch. Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstitutes INNOFACT im Auftrag von energate ergab, dass 59 Prozent der Befragten eine Lösung interessant finden, die den Energieverbrauch laufend anzeigt (zum Beispiel auf dem Smartphone). Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei jüngeren Kunden: In der Altersgruppe der 18- bis 34-jährigen stößt eine solche Verbrauchsanzeige bei 72 Prozent auf Interesse – bei den 50- bis 69-jährigen sind es dagegen nur 48 Prozent.

Dazu passt, dass die meisten Stromkunden über ihren eigenen Verbrauch nicht genau Bescheid wissen. Lediglich 29 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, ihren jährlichen Stromverbrauch genau zu kennen. 46 Prozent kennen ihn ungefähr, 25 Prozent überhaupt nicht. Auch hier wichen die Ergebnisse der einzelnen Altersgruppen erheblich voneinander ab: Während 37 Prozent der Ü-50-Gruppe angaben, ihren Verbrauch genau zu kennen, waren es bei den 18- bis 34-jährigen lediglich 18 Prozent.

Jüngere wünschen sich Ökoenergie-Angebote

Neben mehr Verbrauchs-Transparenz wünschen sich viele Energiekunden von ihren Versorgern auch flexiblere Stromtarife sowie nachhaltige und regionale Energieangebote. So war immerhin jeder zweite Befragte der Ansicht, dass sein Energielieferant flexiblere Stromtarife anbieten sollte. 37 Prozent wünschen sich von ihrem Versorger ein spezielles Angebot für Strom, der in der Region erzeugt wird, 35 Prozent der Umfrageteilnehmer finden ökologischere Strom- und Gasprodukte interessant. Interessanter Aspekt dabei: Während die Präferenz für regionalen Strom kaum altersabhängig zu sein scheint, ist der Wunsch nach Öko-Energie vor allem bei jüngeren Kunden ausgeprägt. So sprachen sich 41 Prozent der 18- bis 34-jährigen, aber nur 29 Prozent der 50- bis 69-jährigen für diese Produkte aus.

Mobilitätslösungen weniger gefragt

Bei den Trendthemen „Smart Home“ und „Mobilität“ fiel das Interesse der Kunden vergleichsweise verhalten aus. So wünschen sich nur insgesamt 30 Prozent der Umfrageteilnehmer Angebote zu Smart-Home-Lösungen, mit denen man technische Geräte in Haus oder Wohnung vernetzen und zentral steuern kann, von ihrem Versorger. Allerdings: Bei jüngeren Kunden ist das Thema durchaus gefragt – so bekundeten in der Gruppe der unter 35-jährigen immerhin 45 Prozent Interesse an Smart-Home-Lösungen. Beim Thema Mobilität wünschen sich lediglich 13 Prozent der Kunden Angebote ihres Versorgers. Hier zeigt sich das gleiche Bild: wenig Interesse bei den Älteren, mehr Offenheit bei jüngeren Kunden.

Die repräsentativen aktuellen Untersuchungsergebnisse weisen sowohl auf die erforderliche Priorisierung möglicher Angebote an Privatkunden seitens der Stadtwerke/Energieversorger hin, sondern zeigen auch, dass eine kundensegmentspezifische Positionierung und Kommunikation als kritische Erfolgsfaktoren zu beachten ist.

Kerngeschäftsnahe Produktdifferenzierungen mit digitalen, flexiblen Lösungen sowie regionale und ökologisch nachhaltige Lösungen stellen als „Hausaufgabe“ mittlerweile Hygienefaktoren dar, während mit „neuen“ Geschäftsfeldern wie Mobilität nur dann ein profitables Wachstum zu erzielen ist, wenn eine sehr klare und kundennutzenorientierte Positionierung gelingt.

Die überdurchschnittlich hohe Aufgeschlossenheit junger Zielgruppen an neuen Lösungsangeboten bietet bei entsprechendem Angebot den Stadtwerken/Energieversorgern eine wertvolle Chance zur Verbreiterung ihrer Kundenbasis, so Studienleiter Brückner.

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