„Die zufällige Begegnung vieler alter Bekannter und neuer Gesichter der Branche macht das Event aus.“ Ein Interview mit Christian Thunig zum BVM Kongress 2022

marktforschung.de: Endlich wieder hinein ins Veranstaltungsgeschehen und sich persönlich treffen! Unter diesem Motto steht der Kongress der Deutschen Marktforschung, der am 20. und 21. Juni 2022 in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt stattfindet. Dabei lautet das Kongressthema dieses Jahr „Was Menschen wirklich denken“. BVM-Vorstandsmitglied Christian Thunig verrät im Interview, warum gerade dieses Schwerpunktthema relevant ist und auf welche weiteren Programmpunkte sich die Teilnehmenden freuen dürfen.

Wenn ich mir die Ankündigung des BVM-Kongress 2022 anschaue, so fallen zunächst mal die deutlichen Veränderungen im Kongress-Marketing auf: Es gibt z. B. einen Selfie-Bonus und einen täglichen Ankündigungsnewsletter. Wie kommt es zu dem frischen Wind?

Christian Thunig: Wir optimieren ständig unsere Kommunikation, sowohl in Richtung „Kundennutzen“ für unsere Mitglieder als auch in Richtung veränderter Inhalte und Rahmenbedingungen. Neu ist beispielsweise auch das Newsletter-Design und wir kommunizieren verstärkt über Social Media und Video-Inhalte. Zum anderen haben wir ein so üppiges und gutes Programm fachlich wie intellektuell unter anderem mit Größen wie dem Philosophen Julian Nida-Rümelin, dem Tiefenpsychologen Jens Lönneker, dem Soziologen Armin Nassehi und Comedian Florian Schroeder, dass wir das unbedingt intensiver in einem täglichen Newsletter kommunizieren wollten.

Was wird sonst noch anders sein in Frankfurt vor Ort?

Christian Thunig: Ein wichtiger Punkt ist, dass wir überhaupt alle wieder vor Ort sind und uns treffen können. Wir haben mit der Nationalbibliothek Frankfurt und der Frankfurter Botschaft für das Get Together am ersten Abend wunderbare Locations, die Lust machen, wieder in den persönlichen Austausch zu gehen. Das ist das, was viele am meisten vermissen.

Die zufällige Begegnung vieler alter Bekannter und neuer Gesichter der Branche macht das Event aus. Gerade das wieder tun zu können, was man zuvor wie selbstverständlich gewohnt war, ist das Besondere.

Zudem kommt genau zum Kongress das neue Jahrbuch der Marktforschung heraus, dass neben dem bekannten Anbieterverzeichnis nun auch einen 50-seitigen Magazinteil mit aktuellen Artikeln zur Branche und dem Kongress haben wird. Die Teilnehmer in Frankfurt werden dies als Erstes in den Händen halten.     

„Was Menschen wirklich denken“ lautet das Kongressthema. Auf der WdM befasste sich gefühlt jeder zweite Beitrag von Instituten mit Emotionen oder impliziten spontanen Reaktionen, aber nicht mehr mit dem rationalen Denken. Wie kam es zur Wahl des kognitiven Schwerpunktthemas?

Christian Thunig: Die Gesellschaft wurde gerade in den letzten 24 Monaten tüchtig durchgeschüttelt. Daher ist die Frage: Was und wie denken Menschen? Hat sich hier etwas verändert? Das ist für Markt- und Sozialforschung spannend wie nie. Auf dem Kongress soll es und muss es daher um aktuelle soziologische und psychologische Forschung zum Menschenbild heute gehen.

Gleichzeitig läuft als Konstante in der Marktforschung immer auch der Mind Behavior Gap mit. Warum handeln Menschen anders als sie sagen? So wird auf dem Kongress zunächst einmal das Bild des Menschen im aktuellen Alltagskontext kalibriert, bevor es dann in die Tiefen der Methoden geht, um Gaps zu decodieren. Und zu allen Aspekten haben wir Speaker aus der Branche versammelt, die zu diesen Themen wirklich etwas zu sagen haben.

Auch dieses Jahr gibt es mit Ausnahme der Keynote von Jens Lönneker vom Rheingold Salon wieder viel Input von außerhalb der Branche in den Keynote-Vorträgen. Warum setzt der BVM auf Topredner wie Prof. Nassehi, Prof. Nida-Rümelin oder Florian Schroeder, die man ja auch auf anderen Events erleben kann? Fehlt es der Branche selbst an charismatischen Keynote-Sprechern?

Christian Thunig: Der Großteil der Redner im Programm sind gute und charismatische Sprecher aus der Branche. Wir wollten aber bewusst auch über den Tellerrand schauen und auch eine Outside-In-Betrachtung zulassen. Im Publikum sitzen Markt- und Sozialforschende, die gerne Inspiration auch über die Branche hinaus mit nach Hause nehmen möchten.

Unserem Berufsstand ist immanent, dass wir gesellschaftliche Strömungen mitschneiden möchten. Das ist insbesondere der Serviceteil des BVMs dazu.

Das Programm ist vollgepackt mit spannenden Vorträgen. Ein Highlight jagt das andere. Wäre es im ersten Jahr nach Corona nicht besser gewesen, bewusst mehr Pausen fürs Networking und das persönliche Wiedersehen einzuplanen?

Christian Thunig: Wir haben einen hohen Anspruch an das Programm. Insofern ist das Bestreben immer da, möglichst viel anzubieten. Und man muss auch bedenken, dass die Teilnehmenden wieder die Freigabe bekommen müssen, zu reisen. Bei zu vielen Pausen könnte die Rechtfertigung hier fehlen. Und es gibt am ersten Abend ja das Get Together. Das wird definitiv nicht durch einen Programmpunkt verwässert.   

Wie geht der Kongress mit dem Thema „Corona“ um? Muss noch Maske in Innenräumen getragen werden? Achtet Ihr noch auf größere Abstände?

Christian Thunig: Es gelten die aktuellen Hygienevorschriften. Und wir haben bewusst Locations gewählt, wo die Teilnehmer die Möglichkeit haben, auf Abstand zu achten. Wir sind bestens aufgestellt.

Über Christian Thunig

Christian Thunig ist im BVM-Vorstand verantwortlich für den Kongress und das Jahrbuch der Marktforschung sowie Managing Partner bei der INNOFACT AG.

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