„Die Welt ist komplex und die Zukunft nicht planbar – et kütt halt wie et kütt“ – Interview Christian Thunig auf marktforschung.de
marktforschung.de: Die Welt ist geprägt von zahlreichen Krisen, und auch wenn die Marktforschungsbranche größtenteils glimpflich davon gekommen ist, sind diese nicht spurlos an den Instituten vorbeigegangen. Die Premium-Sponsoren INNOFACT, NORDLIGHT und Survalyzer der diesjährigen Woche der Marktforschung (WdM) melden sich zu Wort und verraten uns, was die Marktforschungsbranche aus ihrer Sicht gerade so umtreibt.
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Schön, dass Sie auch in diesem Jahr wieder als Sponsor der WdM dabei sind. Was erwarten Sie von der Veranstaltung dieses Jahr?
Christian Thunig: Wir sind gerne dabei. Mittlerweile ist die WdM eine Institution. Die Erwartung ist natürlich immer, dass es spannende Themen gibt, die sich abzeichnen, denen man möglicherwiese weiter nachgehen muss. Das gilt für uns als INNOFACT aber auch in meiner Funktion als BVM-Vorstand.
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Wie hat sich die Situation bei Ihnen im Büro entwickelt? Ist die Atmosphäre mit Vor-Corona-Zeiten vergleichbar oder ist eher Homeoffice das “New Normal”?
Christian Thunig: Definitiv ist Homeoffice ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenskultur geworden. Und nach wie vor funktioniert das sehr gut. Wir freuen uns, dass wir so verantwortungsvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die nach wie vor den Kunden im Blick haben. Wir merken aber auch, dass das Büro zur Kommunikationsplattform wird, wo man sich trifft und sich freut, sich zu begegnen und zu sehen.
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Was ist mit Blick auf die zahlreichen Krisen weltweit derzeit Ihre größte Herausforderung?
Christian Thunig: Zum Glück ergeben sich derzeit aus Sicht des Unternehmens in Bezug auf die multiplen Krisen keine unlösbaren Herausforderungen außer unserem Anspruch, für unsere Kunden am Ball zu bleiben, was die aktuellen Entwicklungen angeht.
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Wie ist das Jahr 2023 bislang für Ihr Unternehmen angelaufen?
Christian Thunig: Das Jahr ist bisher sehr gut gelaufen. Im Grunde musste man immer aufgrund der vielen Krisen damit rechnen, dass sich dies in der Unternehmensentwicklung niederschlägt, aber das war, wie gesagt, bisher zum Glück nicht der Fall. Wir freuen uns im Gegenteil, dass wir so ein verlässlicher stabiler Arbeitgeber sein können.
KI ist gerade jetzt mit dem Launch des neuen KI-Tools ChatGPT in aller Munde. Wie stehen Sie zu dem Tool? Verwenden Sie es in Ihrem Institut?
Christian Thunig: Wir sind natürlich offen für neue spannende Entwicklungen. Wir testen es im kleinen Rahmen. Dass solche Tools aber in großem Stil schon einen spürbaren Beitrag leisten, glauben wir zumindest nicht kurzfristig. Die Entwickler und Betreiber der KI sind ja selber noch am Testen und in der Erprobung. Google-Chef Sundar Pichai selbst sagte in Bezug auf Google Bard vor kurzem wörtlich: „Ein paar Dinge werden schiefgehen“.
Wie schaffen Sie es mit Blick auf die Inflation, Preise für Produkte Ihrer Kunden festzulegen, die nicht in zwei Wochen wieder unangemessen sind?
Christian Thunig: Als Online-Marktforschungs-Pionier haben wir in unserer DNA seit Gründung vor über 20 Jahren, die permanente Erschließung von Economies of Scale in unseren Prozessen. Das macht ein Stück robuster und unempfindlicher was Kostensteigerungen angeht. Online war übrigens damals der große Gamechanger, aber die Digitalisierung der Marktforschung ist noch lange nicht auserzählt. Täglich ergeben sich neue Perspektiven, die helfen, Prozesse effizienter zu machen.
Herr Thunig, erst kürzlich haben wir einen von Ihnen verfassten Dossier-Beitrag zum Thema Messbarkeit von Nachhaltigkeit für Marken veröffentlicht. Aber wie sieht es bei Innofact selbst aus? Wie schaffen Sie es bei der ganzen Krisenbewältigung auch noch Wert auf Nachhaltigkeit zu legen?
Christian Thunig: Nachhaltigkeit ist für uns kulturell kein neues Thema: Wenn wir uns die Nachhaltigkeit wirklich in der Breite anschauen, konnten und können wir bei INNOFACT bereits viel umsetzen: fairer Umgang mit unseren Kunden, eine familiäre kollegiale Unternehmenskultur und ein guter Umgang mit unseren Lieferanten und Partnern führen dazu, dass wir auf langlebige, nachhaltige Beziehungen zurückschauen können. Es gibt Mitarbeitende im Unternehmen, Kunden sowie Lieferanten, die seit 15, 18 oder 20 Jahren dabei sind. Das macht übrigens wieder einen Teil des Erfolgs aus. In den ökologischen Dimensionen werden wir noch nachlegen. Da ist naturgemäß noch viel machbar.
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