Cloudbridge Consulting Studie: Digitaler Status quo im B2B-Marketing
markenartikel-magazin.de: Immer mehr Unternehmen befassen sich derzeit damit, Marketing und Vertrieb digital aufzustellen und dabei Prozesse zu automatisieren. Dabei basieren Marketingentscheidungen zunehmend auf Daten, die zuvor erhoben wurden. Allerdings fehlen vielen Mitarbeitern in deutschen Unternehmen derzeit noch die Fähigkeiten, um die mit der Digitalisierung und Automatisierung verbundenen Potenziale zu heben. Das sind zentrale Ergebnisse einer Umfrage, die das Marktforschungsunternehmen INNOFACT mit Zentrale in Düsseldorf im Auftrag der Münchner Unternehmensberatung Cloudbridge Consulting unter 280 Entscheider:innen aus dem Marketing zwischen März und Mai 2022 durchgeführt hat.
Digitaler Wandel im Marketing
Marketing Automation zählt demnach zu den wichtigsten Themen, die Unternehmen in den kommenden Monaten beschäftigen: Der Umfrage zufolge zählte jeder fünfte Betrieb die Automatisierung zu den Top-3-Marketingthemen im Jahr 2022, auch die Digitalisierung von Marketing und Vertrieb (24 Prozent) wurde häufig genannt.
In den Jahren danach dürfte der digitale Wandel im Marketing ebenfals eine zentrale Rolle in der Strategie von Unternehmen spielen, belegt die Studie. Unter den wichtigsten Vermarktungstrends der nächsten Jahre finden sich unter anderem Aspekte wie Digital Sales. 29 Prozent der Befragten nannten diesen Trend als besonders spannend für die nächsten Jahre, gefolgt von Social Selling (25 Prozent) und die Nutzung von KI in der Vermarktung (23 Prozent). Die große Mehrheit der Unternehmen hat zudem erkannt, dass Daten als Grundlage ihrer Marketingstrategien eine wichtige Rolle spielen müssen: Knapp zwei Drittel der Betriebe gaben an, Entscheidungen im Marketing beruhten auf der Grundlage zuvor erhobener Daten.
Als Hauptgrund für die Nichtnutzung von Daten gaben die Betriebe die Tatsache an, dass das Material dafür nicht vorhanden oder nicht ausgereift sei (26 Prozent), offenbar fehlen vielen Unternehmen also bereits die Tools, Daten sauber zu erheben und nutzbar zu machen. Andere Betriebe sagten aus, Marketing auf Grundlage von Daten nicht zu brauchen (18 Prozent), auch zu wenig Zeit (8 Prozent) spielt eine (wenn auch kleine) Rolle.
Marketing Automation Software zur Lead-Generierung
Eine wichtige Funktion wird künftig die Verwendung von Marketing Automation Software einnehmen, wenngleich auch hier noch große Lücken bestehen, so die Studienautoren. Derzeit geben 38 Prozent an, entsprechende Lösungen bereits zu nutzen: Die meisten greifen auf Microsoft Dynamics 365 Marketing zurück (35 Prozent), aber auch Adobe (24 Prozent) und HubSpot (22 Prozent) wurden häufig genannt.
Wichtigstes Ziel beim Einsatz von Marketing Automation Software ist die Generierung von Leads, hier erhoffen sich 51 Prozent eine Erhöhung der Kontakte. Aber auch die Steigerung der Effizienz im Marketing (48 Prozent) und die Verbesserung der Messbarkeit von Marketingaktivitäten (45 Prozent) spielen eine Rolle. Jeweils mehr als 40 Prozent der Befragten sagten, das Lead Nurturing und die Marketingkommunikation sollten mithilfe der Software gezielter ausgerichtet werden.
Als wichtigste Features gaben die Studienteilnehmer Datenschutz (44 Prozent), E-Mail-Marketing (37 Prozent), Social Media (35 Prozent), die Kompabilität zu anderen Systemen (30 Prozent) und entsprechende Schnittstellen (29 Prozent) an. Auch Kampagnenmanagement (27 Prozent), Analytics und Reporting (26 Prozent), die Verwendung dynamischen Contents (22 Prozent) und Eventmanagement (20 Prozent) zählen zu den Features, die von Kund:innen erwartet werden.
Mitarbeiter oftmals noch nicht ausreichend vorbereitet
Für die Transformation müssen auch die Fähigkeiten der Beschäftigten entsprechend entwickelt werden, um die Möglichkeiten der Digitalisierung ausschöpfen zu können. Doch 45 Prozent der befragten Marketingentscheider sind der Meinung, die Skills ihrer Angestellten reichten für die Herausforderungen der Zukunft nicht aus und müssten deshalb weiterentwickelt werden. Zwar sind die Affinität zu Zahlen, aber auch Agilität und Programmierkenntnisse der Befragung zufolge noch weitgehend vorhanden: Mehr als drei Viertel der Entscheider sind der Meinung, auf diesen Felder verfügen ihre Beschäftigten über ausreichende Kenntnisse; doch bei Themen wie Customer Analytics (49 Prozent), Data Storytelling (57 Prozent) oder auch Performance Tracking (66 Prozent) fallen die Urteile deutlich schlechter aus.
Dabei braucht es den Firmen zufolge Skills für den Übergang zu Data Driven Marketing. Zu den wichtigsten Fähigkeiten gehören der Umfrage zufolge etwa Performance Tracking (31 Prozent), Technologiekenntnisse (27 Prozent) sowie die Fähigkeit zu Customer Analytics und Data Science (23 Prozent). Dazu gehört auch der Umgang mit KI in Marketing und Vertrieb. Derzeit hält nur jeder fünfte Befragte das Thema aktuell bereits für relevant. 33 Prozent glauben, es wird in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen, weitere 31 Prozent halten es gar komplett für irrelevant.