BDU Studie: Schlappe mit Ansage – Warum die Ampel die Europawahl verloren hat
Pressemitteilung: Die Schlappe der Bundesregierung bei der Europawahl war absehbar. Der größte Fehler der Ampel: Sie scheint aus Misserfolgen nicht zu lernen und vermag keine Entwicklung aufzuzeigen. Wenn die Bundesregierung die BDU-Studie zur Transformation aus dem Februar 2024 zu Rate gezogen hätte, hätte sie gemerkt, dass insbesondere die Entscheider in Deutschland keinen Fortschritt sehen. Befragt wurden sowohl BDU-Mitglieder als auch Vorstände, Geschäftsführer, C-Level sowie und mittleres Management in Unternehmen.
Das Ergebnis: Bereits im Februar dieses Jahres erwarteten 56 Prozent der Entscheider aus der Wirtschaft Neuwahlen noch in 2024, nur 33 Prozent waren zuversichtlich, dass die Ampel die aktuelle Krise lösen kann. Diese Ergebnisse hätten aufhorchen lassen – und gleichen im Nachhinein einem Orakel. Denn die Ampel rückt an Neuwahlen immer näher ran.
Kommunikation ist ein Kernthema
Dabei hat die Bundesregierung jede Menge Zukunftsthemen zu lösen. Über die Hälfte aller Befragungsteilnehmer kann bislang nicht erkennen, wie die Bundesregierung das Ziel „80% erneuerbare Energien bis 2030“ erreichen will. Das ist nicht zuletzt ein Kommunikationsproblem. Hier legen die Berater besonders den Finger in die Wunde, denn vor allem Consultants sehen erhebliche Defizite in der Kommunikation der Ziele und damit für die konkrete Umsetzung erforderlicher Maßnahmen in unternehmerisches Handeln. Nur 11 Prozent der Consultants empfinden die Ziele als ausreichend kommuniziert, 31 Prozent konstatieren dies für die Entscheider aus Unternehmen. Insgesamt kritisiert mehr als die Hälfte der Befragten, dass bisher unklar geblieben ist, wie das Ziel Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden soll.
Hürden der Transformation sind unverändert zu 2022
Bereits 2022 wurde die Untersuchung erstmalig durchgeführt. Fazit: Seitdem haben sich die Themen nicht verbessert. Im Gegenteil: Zwei Drittel der Befragungsteilnehmenden sind der Meinung, dass die Voraussetzungen für den Transformationsprozess durch die Haushalts-Krise der Bundesregierung „schwieriger/komplexer“ geworden sind. Damit wird sie als eine größere Herausforderung gesehen als die Ukraine-Krise vor zwei Jahren (47%).
Unabhängig davon scheinen „typische“ Hemmnisse für die Transformation noch nicht abgebaut zu sein. In beiden Befragungszeiträumen 2022 und 2024 gibt es die gleichen Top-Nennungen: Bürokratische Hindernisse, Unsicherheit in der Politik und fehlende finanzielle Mittel sind in Unternehmen die größten Herausforderungen im Prozess hin zum nachhaltigen Wirtschaften. Hier hat sich seit der ersten Befragung in 2022 keine Veränderung ergeben.
Und auch die Klarheit, Umsetzbarkeit und Messbarkeit der Ziele der Bundesregierung haben sich kaum verändert oder verbessert (siehe Abbildung). Ohne Weiterentwicklung kein Erfolg. Es liegt also noch viel Arbeit vor der Ampel, wenn sie weitermachen darf.
Link zur Studie beim BDU: