Comparis Studie: Jüngere Schweizer sind deutlich zuversichtlicher
horizont.net: 71 Prozent der 18- bis 35-jährigen Schweizer rechnen damit, dass ihre finanzielle Situation im Jahr 2029 eher oder viel besser sein wird als in diesem Jahr. Bei den über 56-Jährigen gehen nur 18 Prozent davon aus. Das zeigt eine Umfrage des Vergleichsportals Comparis.ch.
Für die Untersuchung hat das Marktforschungsinstitut INNOFACT im Auftrag von Comparis.ch im April dieses Jahres 1011 Personen in allen Regionen der Schweiz befragt. Demnach erwarten 45 Prozent der Umfrageteilnehmer für 2029 eine im Vergleich zu 2024 eher oder viel bessere persönliche finanzielle Situation. Dabei ist die jüngere Generation optimistischer als die ältere – auch auf kurze Sicht: 13 Prozent der 18- bis 35-Jährigen rechnen für dieses Jahr mit einer viel besseren Situation als 2023. Unter den 36- bis 55-Jährigen tun dies nur vier Prozent, unter den Älteren fünf Prozent. Noch stärker offenbart sich die Zuversicht der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen beim Zusammenzug der Antworten „eher“ und „viel besser“: 38 Prozent erwarten eine bessere finanzielle Situation im Gegensatz zu den 36- bis 55-Jährigen mit 23 Prozent und den über 56-Jährigen mit lediglich 15 Prozent.
Die Analyse nach Geschlecht zeigt, dass Frauen pessimistischer sind als Männer. 24 Prozent der männlichen Befragten erwarten in fünf Jahren eine viel bessere finanzielle Situation im Vergleich zu nur 14 Prozent der weiblichen Befragten. Bei den pessimistischen Einschätzungen glauben 20 Prozent der Frauen an eine eher schlechtere finanzielle Lage gegenüber 14 Prozent der Männer. „Frauen arbeiten öfter Teilzeit als Männer, haben im Durchschnitt tiefere Einkommen, erhalten weniger Rente, sind überdurchschnittlich von Altersarmut betroffen und zwei von drei Ergänzungsleistungsbeziehenden sind weiblich. Entsprechend sind mehr Frauen als Männer skeptisch bezüglich der finanziellen Zukunft“, erläutert Comparis-Consumer-Finance-Experte Michael Kuhn.
Die grössten Sorgenkinder der Pessimisten sind laut der Umfrage die steigenden Krankenkassenprämien und die höhere Miet- sowie Hypozinsbelastung. Gefragt nach den Gründen für eine Verschlechterung der finanziellen Situation, nennen 78 Prozent die Krankenkassenprämien und 50 Prozent die Miete respektive Hypozinsbelastung.
Deutlich gestiegen ist der Anteil der Personen, die ihr Geld in Anlagen investieren, wenn sie es zur freien Verfügung haben: von 15 Prozent im Dezember 2019 auf 22 Prozent im Dezember 2023 und nun auf 26 Prozent im April 2024. Auch hier dominieren die 18- bis 35-Jährigen. 33 Prozent von ihnen investieren in Aktien und sonstige Anlagen im Vergleich zu 25 und 21 Prozent der 36- bis 55-Jährigen und der über 56-Jährigen.