BDU Studie: Fast 70 Prozent der Entscheidungsträger aus Unternehmen und Consultingfirmen hält die Klimaneutralität bis 2045 für unrealistisch

volksfreund.de: Rund 60 Prozent der befragten Führungskräfte aus Unternehmen und Consultingfirmen bewerten die Nachhaltigkeitsanstrengungen bislang als nicht ausreichend – Politik berücksichtigt wichtige Faktoren in erfolgreichen Veränderungsprozessen nicht genug und lässt Klarheit, Messbarkeit und Fehlerkultur bei Kernzielen vermissen – Initiativen der Bundesregierung zu wenig an den Erfolgsfaktoren komplexer Transformationsprozesse ausgerichtet.

Wenn die komplexe Transformation hin zum nachhaltigen Wirtschaften in Deutschland gelingen soll, müssen die Anstrengungen deutlich erhöht werden und die entscheidenden Erfolgsfaktoren in Transformationsprozessen stärker berücksichtigt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Herausforderungen bei der Transformation hin zum nachhaltigen Wirtschaften“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) und des Marktforschungsinstituts INNOFACT, an der 220 Führungskräfte aus Unternehmen und 213 Consultants aus den deutschen Beratungshäusern teilgenommen haben. 60 Prozent bewerten die bisherigen Nachhaltigkeitsanstrengungen in der Gesamtwirtschaft als nicht zufriedenstellend. Besonders die Consultants sind kritisch: Nur jeder vierte sieht die Bemühungen als ausreichend an. Dass die Bundesregierung wichtige Kernziele erreicht, stellt ein Großteil der befragten Führungskräfte in Frage. Fast 70 Prozent der Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Consultingbranche hält die Klimaneutralität bis 2045 aus heutiger Sicht für unrealistisch. 80 Prozent Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 können sich nur etwa 38 Prozent vorstellen.

Weiterhin zeigen die Studienergebnisse deutlich, dass die Befragten die Rolle der Politik bei vielen Stellschrauben im Transformationsprozess eher kritisch bewerten. So schätzt noch nicht einmal jeder Vierte die Ziele der Bundesregierung als transparent, ausreichend erklärt und messbar ein. Bei den Consultants gibt dies sogar nur jeder Zehnte an. Beispiel Klimaneutralität: Für die Hälfte der Befragungsteilnehmenden ist bisher unklar geblieben, auf welchem Weg das Ziel Klimaneutralität bis 2045 überhaupt erreicht werden soll. Hinsichtlich der Kommunikation des Ziels werden erhebliche Mängel konstatiert. Besonders die Consultants stellen in Frage, ob ausreichend durch die Bundesregierung kommuniziert wird, so dass die Unternehmen die notwendigen Maßnahmen berücksichtigen und umsetzen können.

Klarheit, Umsetzbarkeit und Messbarkeit bei Politik bemängelt

Nur jeder fünfte Studienteilnehmende bezeichnet die Ziele der Bundesregierung hinsichtlich der nachhaltigen Transformation als ausreichend transparent und messbar. Lediglich sieben Prozent der Consultants sind dieser Meinung. Dass die Ziele von Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik hinreichend erklärt werden, gibt rund jeder vierte Studien-Teilnehmende aus der gesamten Befragungszielgruppe an. Auch hier fällt der Zustimmungswert aus den Unternehmensberatungen mit 12,7 Prozent merklich geringer aus.

Bürokratie und fehlende Sicherheit im eigenen Unternehmen die Top-Hemmnisse

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsinitiativen im eigenen Unternehmen werden bei beiden Befragungszielgruppen unisono die zu große Bürokratie und fehlende Sicherheit durch die Politik als die Top-Hemmnisse bezeichnet. Und: Jede zweite Führungskraft aus der Gesamtwirtschaft beklagt fehlende finanzielle Mittel. Bei den Consultants ist dieser Anteil deutlich geringer und liegt bei 14,6%. Ein mangelndes Verständnis im eigenen Unternehmen für die Notwendigkeiten beim Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ konstatiert in beiden Befragungszielgruppen hingegen nur jeder Zehnte.

Nachhaltigkeit in der Wirtschaft steht nicht in Frage

Dabei spürt die Wirtschaft den Transformationsprozess hin zum nachhaltigen Wirtschaften deutlich: 62 Prozent schätzen diese Entwicklung als sehr stark oder stark für die Gesamtwirtschaft ein. Zum eigenen Unternehmen gefragt liegt dieser Wert sogar bei 71 Prozent. Fazit: Das Thema ist in den deutschen Unternehmen voll angekommen.

Ralf Strehlau, BDU-Präsident: „Die Studienergebnisse zeigen, dass die Transformation hin zum nachhaltigen Wirtschaften trotz der multiplen Krisensituation durch Putins Angriffskrieg, Inflation, Rezession, Energieunsicherheit und Corona-Pandemie weiter einen hohen Stellenwert unter Führungskräften aus der Wirtschaft besitzt. Allerdings wird auch die Unzufriedenheit über den bisherigen Verlauf und den Stand sowie die Gestaltung der Rahmenbedingungen durch die Politik überdeutlich. Vor allem an der Klarheit in den Zielen, bei regelmäßiger Kommunikation der zentralen Botschaften, bei messbaren Teilzielen sowie gelebter Fehlerkultur mangelt es. Dies sind aber alles bewährte Instrumente und Voraussetzung für gelingende Veränderungsprozesse.“

Christian Thunig, Managing Partner INNOFACT AG Research & Consulting: „Nicht erst der Klimagipfel in Ägypten hat wieder gezeigt, dass der Umbau hin zur Klimaneutralität zu langsam geht. Dabei liegt es nicht zwangsläufig an der gerne gescholtenen Wirtschaft: Überbordende Bürokratie und die fehlende Sicherheit seitens der Politik hemmen aus Sicht der deutschen Wirtschaft die transformatorischen Bemühungen an vorderster Stelle.“

Studienhintergrund

An der Online-Befragung für die Kooperationsstudie des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) und des Marktforschungsinstituts Innofact AG mit dem Titel `Herausforderungen bei der Transformation hin zum Nachhaltigen Wirtschaften` haben in der Zeit vom 15. September bis 5. Oktober 2022 insgesamt 213 Consultants sowie 220 Führungskräfte aus Unternehmen teilgenommen. 13,1 Prozent der Teilnehmenden stammen aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 100 Millionen Euro, 8,9 Prozent aus Unternehmen mit 20 bis 100 Millionen Euro Umsatz, 22,3 Prozent aus Unternehmen mit 1 bis 20 Millionen Euro Umsatz und 55,7 Prozent aus Unternehmen mit einem Umsatz unter 1 Million Euro.

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ImmoScout24 Studie: Sechs von zehn haben Maßnahmen im Bereich Energiesicherheit getroffen

ots.at: Das Thema Energiesicherheit im eigenen Zuhause für den kommenden Winter beschäftigt 73 Prozent der Österreicher:innen stark oder sehr stark. Das zeigt die aktuelle ImmoScout24-Umfrage unter 500 Österreicher:innen.21 Prozent informieren sich über Energiealternativen, 63 Prozent haben zusätzlich Maßnahmen getroffen. Nur ein Viertel macht sich darüber wenige Gedanken und eine absolute Minderheit von 4 Prozent beschäftigt das Thema Energiesicherheit gar nicht. Für rund ein Drittel der Männer ist das Thema Energiesicherheit von sehr hoher Relevanz, bei den Frauen ist es gut jede Vierte. Von besonders starker Bedeutung ist eine sichere Versorgung auch für die Bevölkerungsgruppe der 30-39-Jährigen. Jeder Zweite widmet sich der Thematik.

Österreich sorgt vor

Die Österreicher:innen machen sich nicht nur Gedanken, die meisten sorgen auch bereits vor. 11 Prozent haben Solarpanelen montiert, jede:r Zehnte sichert sich durch ein Einbau eines zusätzlichen Kachel- oder Schwedenofens wohlige Wärme für den kommenden Winter. Immerhin 7 Prozent haben den Elektrohändler oder Baumarkt aufgesucht, um sich durch den Kauf eines Radiators vor Gasknappheit und damit Kälte zu schützen. Durch den Wechsel zur Fernwärme haben 6 Prozent der Österreicher:innen eine dauerhafte Lösung gesucht. Weitere 4 Prozent haben Infrarotpanelen montiert und 5 Prozent eine Stromanlage auf dem Balkon installiert. Jede:r Fünfte hat noch weitere Maßnahmen getroffen oder jedenfalls bereits Informationen und Angebote zu Energiealternativen eingeholt.

Fatalismus geht immer

Nicht ganz ernst gemeint, aber auch nicht ganz abwegig, gibt ein Drittel der Befragten an, sich vorsichtshalber darauf vorzubereiten, in einer Decke eingehüllt in der Wohnung zu sitzen und vorsorglich dicke Socken gekauft zu haben. Und auch die Wärmflasche oder Heizdecke scheint für 19 Prozent wieder ein denkbare Lösung im Kampf gegen Kälte zu sein.

Über die Studie

Für die Umfrage hat die INNOFACT AG im November 2022 für ImmoScout24 rund 500 Österreicher/innen von 18 bis 65 Jahren online repräsentativ für die österreichische Bevölkerung befragt.

Marktforschung am Limit – Eine Diskussionsrunde mit Thomas Koch und Christian Thunig

marktforschung.de: Im Nachgang der viel diskutierten Kolumne „Marktforschung am Limit“ von Media-Urgestein Thomas Koch wurde viel geschrieben, geliket und kommentiert, aber wenig miteinander gesprochen. Das haben wir geändert: In einer Diskussionsrunde haben sich Gerrit Richter (Civey), Christian Thunig (INNOFACT, BVM) und Benedikt Lüthi (LINK, YouGov) mit Thomas Koch über die Kritik an der Branche und offene Fragen ausgetauscht.

Thomas Kochs Kolumne „Marktforschung am Limit“ hat für Diskussionen in der Branche gesorgt. Seine These: Es gibt in Marketing und Werbung keinen Fortschritt, im Falle der Marktforschung sogar einen Rückschritt. Er sprach von einer „YouGovisierung“ der Markt- und Meinungsforschung, von schlecht gemachten Umfragen mit Suggestivfragen und der aus seiner Sicht zunehmenden Praxis „online ein paar Hundert Menschen zu befragen und tagtäglich irgendwelche PR-trächtigen Erkenntnisse zu irgendeinem Thema rauszuhauen“.

In einer Diskussionsrunde mit Thomas Koch und Vertretern der Marktforschungsbranche, moderiert von Holger Geißler (marktforschung.de), wurde sich über die Thesen ausgetauscht. Folgende Teilnehmer waren dabei:

  • Thomas Koch, seit 49 Jahren im Media-Business sowie Kolumnist für die Wirtschaftswoche, Meedia und W&V
  • Benedikt Lüthi, CEO von LINK und General Manager von YouGov Deutschland
  • Gerrit Richter, Mitgründer und Geschäftsführer von Civey
  • Christian Thunig, Managing Partner bei der INNOFACT AG, Vorstand im BVM und vormals Chefredakteur der Absatzwirtschaft

Gespaltene Resonanz auf „Marktforschung am Limit“

Aus der Marktforschung gab es viel Applaus und Zustimmung für die Kolumne. Dies hat selbst Thomas Koch überrascht. Er hat den Eindruck, mit seiner Kritik in ein Wespennest gestochen zu haben. Gerrit Richter war jedoch überrascht, dass eine Perspektive dabei außen vorgelassen wurde: die Kundenperspektive. Hier habe sich in den letzten Jahren einiges getan und neue Produkte und Insights seien entstanden.

Benedikt Lüthi ist der Meinung, die Kolumne habe die Themen, die die Marktforschungsbranche wirklich umtreiben, nicht aufgegriffen. Dies sei bspw. die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Research. Zudem passe der Titel „Marktforschung am Limit“ nicht zum Text:

„Die klassische Marktforschung ist in der Tat am Limit, aber nicht wegen schlechten Umfragen, sondern weil sie zu teuer und oft zu langsam ist.“

Christian Thunig ergänzt, dass es Themen wie Suggestivfragen schon immer gab. Von daher müsse die Branche sich jeden Tag neu erarbeiten, dass die Qualität stimmt.

„Demokratisierung“ der Marktforschung – Segen oder Fluch?

In seiner Kolumne spricht Thomas Koch von einer „YouGovisierung“ der Markt- und Meinungsforschung, damit ist die Demokratisierung der Markt- und Meinungsforschung gemeint, es gibt immer mehr Umfragen.

„Durch die Demokratisierung des Internets gewinnt nicht unbedingt der mit dem besten Argument, sondern oftmals der lauteste.“

, erläutert Gerrit Richter. Es brauche mehr qualitativ hochwertige Meinungsforschung, um in der öffentlichen Debatte gegen die Lauten anzukommen, so Richter.

Auch viele Marktforschungsinstitute selbst haben DIY-Tools entwickelt. Benedikt Lüthi sieht hierin aber eher eine Chance als Gefahr. Entscheidend sei eine ausführliche Begleitung der Kunden durch zusätzlich angebotene Dienstleistungsoptionen. In diesem Punkt waren sich alle einig: Wenn der Kunde mit den Angeboten allein gelassen wird, kann dies schnell schief gehen, da sie eben keine Experten sind.

Branchenverbände, Marktforschungsinstitute, Journalisten – Wer trägt die Verantwortung?

Doch was genau kann und muss die professionelle Marktforschung tun, um nicht immer wieder durch schlechte Umfragen in Misskredit gezogen zu werden? Benedikt Lüthi sieht hier auch die Branchenverbände in der Verantwortung. Sie müssten aktiv kommunizieren, kritisieren und darauf hinweisen, wenn Umfragen von Mitgliedern nicht den Qualitätskriterien entsprechen.

Christian Thunig weist darauf hin, dass die Verbände immer wieder Fortbildungen für Journalisten anbieten, doch diese Angebote nur sehr selektiv angenommen werden. Das Problem wäre der Zeitdruck, unter dem Redaktionen oft stehen. So werde sich von Journalisten oftmals nicht ausreichend Zeit genommen, Studien kritisch zu hinterfragen.

Thomas Koch ist hier klar der Meinung, dass immer die Ursächlichen, also die Marktforschungsinstitute, verantwortlich sind.

„Die Marktforschungsinstitute müssen die Verantwortung übernehmen, Journalisten darauf hinzuweisen, wie mit diesen Daten umzugehen ist.“

, so Koch.

Zusammenspiel von Instituten und Medienpartnern

Gerrit Richter betont, dass Marktforschungsinstitute in ganz engem Austausch mit den Medien stehen müssen und bei Medienpartnerschaften klare Regeln zum Umgang mit Studien aufstellen sollten. Es sei jedoch leichtfertig, nur über die Medien zu schimpfen. Seiner Erfahrung nach haben die Medienpartner schon einen hohen Qualitätsanspruch, der Fachinput müsse jedoch von den Marktforschenden kommen. Benedikt Lüthi erzählt, dass bei YouGov versucht wird, jedes Mal eine Pressemitteilung aufzubereiten, in der auf die Datenerhebung hingewiesen wird und eine Interpretationshilfe beiliegt. Ihm sei jedoch bewusst, dass diese Pressemitteilungen nicht immer eine ausreichend hohe Qualität aufweisen. Es sei jedoch sehr bedeutsam, den Medien ein ausführliches Begleitdokument mit Interpretation der Studienergebnisse zu schreiben.

Kleines Segment der Marktforschung, große Wirkung auf das Image

Benedikt Lüthi ist es wichtig, auch angesichts des Titels „Marktforschung am Limit“ nochmal zu betonen, dass die Kritik nur auf ein sehr kleines Segment der Marktforschung zutrifft. Dem stimmt auch Christian Thunig zu, doch dieses kleine Segment sei sehr sichtbar. Er erläutert, dass Marktforschung grundsätzlich ein gutes Image habe, die Kunden sehr zufrieden seien und die Zahlen geglaubt werden.

„Wir müssen alles dafür tun, dass diese Zahlen weiter geglaubt werden. Da haben wir einen riesen Auftrag.“

, so die Schlussfolgerung von Thunig.

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BDU Studie: Fast 70 Prozent der Wirtschaftselite hält die Klimaneutralität bis 2045 für unrealistisch

wiwo.de: Nachhaltiges Wirtschaften ist eine von vielen Herausforderungen, mit denen sich Unternehmen befassen. Doch wie schätzen Führungskräfte und Beraterinnen die Chancen in Deutschland ein?

Globale Lieferketten, Fachkräftemangel, Preisdruck – Unternehmen stehen vor einer Vielzahl an Herausforderungen, die Liste wird länger. Doch wie steht es um das nachhaltige Wirtschaften? Die deutsche Wirtschaftselite zeigt sich nicht immer optimistisch.

Das zeigt eine Studie des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) und dem Marktforschungsinstitut INNOFACT, die 220 Führungskräfte aus Unternehmen und 213 Consultants zu der Transformation zum nachhaltigen Wirtschaften im Zeitraum vom 15. September bis 5. Oktober befragt haben.

Beim nachhaltigen Wirtschaften werden soziale, ökologische und ökonomische Interessen eines Unternehmens aufeinander abgestimmt. Der Transformationsprozess soll dabei gewährleisten, dass Unternehmen ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und von der Regierung vorgegebene Rahmenbedingungen erfüllen. Dabei sind Unternehmer in ihren eigenen Reihen zuversichtlicher, als wenn es um die gesamte Bundesrepublik geht: 28,4 Prozent der deutschen Führungskräfte und Consultants stufen die nachhaltige Transformation in ihrem eigenen Unternehmen als sehr stark ein, rund zehn Prozent weniger teilen dieselbe Ansicht für die Transformation in der gesamten deutschen Wirtschaft.

Schlechte Noten für die Bundesregierung

Der Transformationsprozess wird durch verschiedene Herausforderungen erschwert. Ganz oben: die deutsche Bürokratie. Dass Deutschland das Land der Überregulierung ist, ist bekannt. Allein auf Bundesebene müssen Unternehmen 2331 Normen beachten, wie eine Untersuchung der Beratung Deloitte aus dem Jahr 2019 zeigt. Das bekommen Führungskräfte zu spüren: Rund 38 Prozent sehen die bürokratischen Hindernisse als größte Herausforderung für den Transformationsprozess. Dicht gefolgt von der aktuellen Unsicherheit durch die Politik. Aber auch der Fachkräftemangel zeichnet sich ab: Rund 31 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, dass fehlende personelle Ressourcen zu einer ihrer Herausforderungen zählt.

Bei der Frage nach den größten Hindernissen lässt sich ein großer Unterschied zwischen den Führungskräften und Consultants erkennen. Während fast jede zweite Führungskraft fehlende finanzielle Mittel beklagt, liegt der Anteil bei Consultants lediglich bei 14,6 Prozent.

Insgesamt bekommt die Arbeit der Bundesregierung eine schlechte Note. Rund 31 Prozent der Führungskräfte und Consultants sehen die Ziele für ihr Unternehmen als realistisch umsetzbar, nur rund 22 Prozent schätzen allerdings die Ziele der Ampel hinsichtlich der nachhaltigen Transformation als ausreichend transparent ein. Auch das Erreichen der Kernziele der Bundesregierung wird wenig hoffnungsvoll gesehen: 31,6 Prozent der deutschen Führungskräfte und Berater halten die Klimaneutralität bis 2045 für realistisch. Fast die Hälfte der befragten Personen kritisieren, dass bisher unklar geblieben ist, wie das Ziel überhaupt erreicht werden soll.

Vor allem Consultants sind aufgrund ihrer Erfahrung in Transformationsprozessen grundsätzlich kritischer eingestellt als Führungskräfte, so der BDU. Lediglich 6 Prozent sind der Meinung, dass die Ampel den Transformationsprozess zielorientiert führt. Rund 97 Prozent der Beraterinnen und Berater können außerdem keine ausreichende Differenzierung der Finanzierung nach individuellen Erfordernissen erkennen. Unter den Führungskräften sind es immerhin rund 30 Prozent.

Ukraine-Krieg macht Unternehmen zu schaffen

Getrübt sind die Aussichten der nachhaltigen Transformation in diesem Jahr auch durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Knapp die Hälfte aller Befragungsteilnehmenden ist der Meinung, dass die Voraussetzungen für den Transformationsprozess durch den Krieg schwerer geworden sind. Rund 41 Prozent glauben an die Unabhängigkeit von russischem Gas.

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Parship Studie: Das passiert in deutschen Betten – Fünf Fakten rund ums Sexleben

bildderfrau.de: Keine Beziehung ohne Sex – soweit sind sich die meisten wohl einig. Aber wie sieht’s konkret mit Vorlieben, Gewohnheiten und Erfahrungen aus? Fünf interessante Fakten rund ums Sexleben der Deutschen.

Ein erfülltes Sexleben gehört zu einer Beziehung unbedingt dazu. Aber was heißt schon erfüllt? Dazu haben sowohl Paare als auch Singles ganz unterschiedliche Vorstellungen. Unter anderem, wer dabei die Nase vorn hat, was absolute Lustkiller sind und wieviel Experimentierfreude im Bett sein darf. Und sind Seitensprünge eigentlich an der Tagesordnung? Lesen Sie mal, was Umfragen dazu ergeben haben.

Blick in deutsche Betten: Fünf Fakten rund ums Sexleben

Was geht in deutschen Betten? Das wollte die Online-Partnervermittlung Parship genauer wissen – und hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT von Juni 2018 bis September 2021 insgesamt fünf Umfragen durchgeführt. Viermal waren es gut 1000, einmal sogar mehr als 4200 Personen, die zu Themen rund um Vorlieben, Gewohnheiten und Erfahrungen im Bett befragt wurden. Und das sind die fünf Fakten, die sich dabei herauskristallisiert haben:

Deutsche Paare mögen es spontan. 78 Prozent der Befragten stehen auf ungeplante Bettspiele. Gerade einmal fünf Prozent der Teilnehmenden können mit der spontanen Zweisamkeit nichts anfangen, bevorzugen stattdessen Sex nach Terminplan. Auch die Idee, sich als Paar hin und wieder gezielt zum Sex zu verabreden, finden nur zwölf Prozent der Männer und sieben Prozent der Frauen erstrebenswert. Wer das bevorzugt, vereinbart in der Regel mindestens einmal pro Woche ein Liebesabenteuer nach Kalender mit dem Partner oder der Partnerin.

Das sagt der Experte dazu: „Spontaner Sex gilt als Liebesbeweis. Dabei ist das Gegenteil richtig. Planung bedeutet Verantwortung übernehmen, das Warten auf Spontanität ist vor allem Bequemlichkeit und eine Schutzstrategie vor Zurückweisung“, erklärt Eric Hegmann, Parship-Experte, Paar- und Sexualtherapeut. „Der Übergang vom stressigen Alltag in einen erotischen Raum geschieht nicht von allein. Wer sein Liebesleben leidenschaftlich gestalten möchte, darf sich als Paar durchaus Zeit zum Sex einplanen. Intimität muss nicht immer spontan passieren, damit sie Liebende erfüllt.“ Und: Das Hoffen auf Spontanität sei oft fatal, denn so würden Partner*innen meist vergeblich darauf warten, dass der/die andere Intimität initiiert. Was aus Furcht vor Zurückweisung jedoch irgendwann gar nicht mehr passiert. Und dann festigt sich der Frust.

In den meisten Umfragen zum Thema Treue sagen die Befragten, sie sei ihnen in einer Beziehung extrem wichtig. Zumal ja auch das Vertrauen davon abhängt. Die Realität zeigt allerdings: Jede*r fünfte Befragte ist schon einmal fremdgegangen – rund die Hälfte von ihnen deshalb, weil sie in ihrer Beziehung unglücklich waren. Auch spontane Fehltritte sind nicht gerade Einzelfälle: Zu einem oder mehreren One-Night-Stands in fremden Betten bekennen sich immerhin 16 Prozent der befragten Männer und Frauen. Langfristige Affären hinter dem Rücken des/der Liebsten gehen immer noch sieben Prozent der Teilnehmenden ein. Bereuen die Fremdgänger*innen wenigstens ihren Fehltritt? Erstaunliche 57 Prozent kein bisschen! Etwas Tröstliches zum Schluss: 65 Prozent der Frauen und 58 Prozent der Männer waren laut eigenen Angaben noch nie untreu.

Das sagt Eric Hegmann dazu: „Die Gründe fürs Fremdgehen sind vielfältig. Nicht immer ist eine Beziehungskrise der Grund. Je jünger die Paare und je geringer die Beziehungserfahrung, umso unversöhnlicher sind die Partner nach einem Seitensprung. Je länger Paare zusammen sind, umso mehr stehen die gemeinsam geschaffenen Werte im Vordergrund.“

Auch wenn es einen gravierenden Unterschied zwischen Flirt und Affäre gibt: Auch herumzuturteln hat ja irgendwie mit Treue zu tun, auch wenn sich viele immer damit herausreden, ein Flirt habe doch gar keine Bedeutung. Nun ja… Fest steht: Stattliche 45 Prozent aller an der Umfrage Beteiligten haben schon mit Personen geflirtet oder eine Affäre gehabt, deren Status „in einer Beziehung“ war. Immerhin wurde meist mit offenen Karten gespielt: 77 Prozent der Befragten wussten beim Tête-à-Tête, dass der oder die andere vergeben ist. Am häufigsten lernen sich diese Personen im eigenen Freundeskreis (27 Prozent) kennen. Es folgen der Arbeitsplatz (21 Prozent), das Internet (17 Prozent) und schließlich Clubs sowie Bars (16 Prozent).

Ist auch Techteln im Kleinen schon eine Gefahr? „Keine Frage, Untreue ist ein Beziehungsrisiko“, so Eric Hegmann. „Aus der Beratung weiß ich, dass es nicht die einmaligen Seitensprünge sind, die Beziehungen zerbrechen lassen, es sind die über einen längeren Zeitraum geführten Affären, denn die gehen mit Vertrauensverlust, Betrug und Lügen einher. Vor diesem Hintergrund fällt es mir schwer, Micro-Cheating nicht vor allem als ein Zeichen von Verlustangst zu bewerten.“

Logisch, auch Sexmüdigkeit gibt es in deutschen Betten. Im wahrsten Sinne des Wortes: 40 Prozent der Befragten haben schon auf Sex verzichtet, weil sie müde waren. Wer sich krank fühlt (31 Prozent) oder einen stressigen Tag hatte (30 Prozent), verzichtet ebenfalls mehr oder weniger gerne auf Liebeleien mit dem/der Partner*in. Gerade verliebte Frauen, nämlich 30 Prozent, wollen außerdem manchmal einfach lieber nur kuscheln als Sex haben – bei Männern sind das nur 16 Prozent. 20 Prozent aller Frauen wiederum vergeht die Lust, wenn sie sich nicht sexy genug fühlen. Und, dem Klischee zum Trotz: 17 Prozent der befragten Frauen und 10 Prozent der Männer verzichten wegen Kopfschmerzen auf Bettgeschichten aller Art.

Das sagt Eric Hegmann dazu: „Niemand ist ständig für ein Liebesabenteuer bereit, das ist ganz menschlich. Ich ermutige alle Paare, offen über ihre Bedürfnisse zu sprechen. Denn für das, was wir wirklich wollen, zeigen wir grenzenlosen Einsatz. Was wir hingegen tun müssen, das meiden wir. Für jedes Paar lohnt deshalb ein offenes Gespräch über sein Verlangen.“ Immerhin: 35 Prozent aller befragten Männer und Frauen halten das auch für eine gute Idee – und sagen offen und ehrlich, wenn ihnen der Sinn nicht nach Sex steht.

Und die vielleicht wichtigste Frage zum Schluss? Was gehört zum guten Sex eigentlich dazu? 69 (!) Prozent der deutschen Frauen und Männer finden Gleichberechtigung im Bett gut und richtig: Sie stehen darauf, wenn beide voll auf ihre Kosten kommen. 45 Prozent der Teilnehmenden nehmen sich ausreichend Zeit für den Liebesakt und genießen die Momente mit dem/der Liebsten rundum. Abwechslung zwischen den Laken haben 17 Prozent der Befragten regelmäßig auf dem Schirm: Sie probieren gerne Neues aus. Sich für die Fantasien und Vorlieben des oder der anderen zu interessieren, finden 29 Prozent der Befragten spitze.

Das sagt Eric Hegmann dazu: „Was ist die Intimität, die wir überhaupt als lohnenswert erachten, die wir haben wollen? Auch diese komplexe Frage ist eine Einladung an Paare, sich auszutauschen, was ihr erotisches Erleben angeht.“

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