Chefsache Studie: Arbeitswelt der Zukunft – macht die Coronakrise und digitaler, flexibler und gleicher?

handelsblatt.de: Die Pandemie hat viele Unternehmen gezwungen, umzudenken. Der neue Report der „Initiative Chefsache“ zeigt, welche Chancen und Risiken die Coronakrise für die Arbeitswelt der Zukunft bietet.

Erst die Kurzarbeit, dann die Entlassungen: Die schlechten Nachrichten von Lufthansa, BMW und anderen Unternehmen sowie die pessimistischen Arbeitsmarktprognosen insgesamt zeigen, welche negativen Folgen die Coronakrise haben mag. Dieser Tristesse stellt sich nun die „Initiative Chefsache“ mit ihrem Jahresreport 2020 mutig gegenüber.

Die Kernaussage: Die Coronakrise bietet auch Chancen, insbesondere auch für Gleichberechtigung und Inklusion. Und die Aussage hat Gewicht, weil niemand Geringeres als Bundeskanzlerin Angela Merkel seit fünf Jahren die Schirmherrin der „Initiative Chefsache“ ist. Morgen wird sie deshalb wieder auf der – in diesem Jahr erstmals virtuellen – Konferenz der Initiative sprechen.

Das Netzwerk zur Förderung eines ausgewogenen Verhältnisses von Frauen und Männern in Führungspositionen wird von 26 Unternehmen und Institutionen getragen, darunter Deutsche Telekom, Google, Siemens, Volkswagen und die Fraunhofer Gesellschaft. In diesem Jahr stand auch die „Initiative Chefsache“ vor der besonderen Herausforderung sich in der Coronakrise zu positionieren. Es siegte die Überzeugung: „Chancengerechtigkeit herzustellen und zu halten ist in der Krise wichtiger denn je“, sagt Philipp Justus, Managing Director von Google und Mitglied der Initiative Chefsache.

Für den Chefsache-Jahresreport 2020 hat das Marktforschungsinstitut INNOFACT deshalb gleich noch eine zweite repräsentative Umfrage durchgeführt, um zu erforschen, welchen Einfluss New Work auf die Chancengerechtigkeit der Geschlechter hat. Die erste Umfrage unter 1047 Beschäftigten fand im Januar 2020 statt. Sie gibt Auskunft darüber, wie sich New Work auf die Arbeitsrealität auswirkt.

Die zweite Umfrage unter 1029 Beschäftigten lief im April, als die deutsche Wirtschaft im Lockdown war. Sie gibt Aufschluss darüber, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf New Work und Chancengerechtigkeit im Arbeitsalltag hat. Teilnehmende waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland.

Mit mehr Flexibilität die Chancengleichheit fördern

Das zentrale Ergebnis lautet: Die Coronakrise könnte für viele Arbeitnehmer auch zur Corona-Chance werden. Die Ausnahmesituation verdeutlicht schließlich mehr denn je: Die Arbeitswelt von morgen wird eine andere sein. „Die Corona-Krise hat flexible Arbeitsmodelle in kürzester Zeit in vielen Unternehmen und Organisationen zur neuen Normalität werden lassen. Im Home Office sind Kollegen und Kunden nur noch einen Videoanruf voneinander entfernt“, erklärt Justus.

Jetzt gelte es, die neugewonnene Arbeitsflexibilität dauerhaft zu ermöglichen und damit mehr Chancengleichheit zu fördern. Und Julia Sperling, McKinsey-Partnerin und Leiterin der Koordinierungsteams der „Initiative Chefsache“, ergänzt: „Wenn wir jetzt nicht alles falsch machen, haben wir die Chance, uns und unsere Arbeitswelt um 30 Jahre nach vorne zu katapultieren.“

Fakt ist: New Work birgt Chancen aber auch Risiken. Nur wenn gezielt Kompetenzen gefördert, flexibles Arbeiten zum Standard gemacht, die digitale Infrastruktur weiter ausgebaut und Diversität und Inklusion gestärkt werden, wird Chancengerechtigkeit möglich. In der Pflicht stehen Arbeitgeber und -nehmer.

Dass sich Arbeitnehmer in der rapide verändernden Arbeitswelt kontinuierlich weiterbilden oder auf komplett neue Berufsbilder umschulen müssen, ist bei der großen Mehrheit der Beschäftigten nach Aussage der Chefsache-Umfragen bereits angekommen: Mehr als 80 Prozent der Befragten sehen die Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten als notwendig an.

Pandemie macht deutsche Arbeitnehmer kompetenter

So hat die Corona-Pandemie zu einem generellen Upskilling geführt. Noch im Januar sagten 35 Prozent der Beschäftigten, sie würden digitale Kompetenzen gut oder sehr gut beherrschen. Bei der Umfrage im April sah das Bild bereits anders aus: Für jede einzeln abgefragte digitale Kompetenz sahen mehr als 50 Prozent der Befragten eine Verbesserung ihres eigenen Könnens.

Besonders breit ist die Verbesserung bei Fähigkeiten der digitalen Interaktion (65 Prozent). Gerade Frauen konnten hier profitieren: Im Durchschnitt geben 15 Prozent mehr Frauen als Männer an, sich während der Krise hier stark oder sehr stark verbessert zu haben. Bei fünf von neun abgefragten Kompetenzen verbesserten sie sich stärker als die befragten Männer.

Auch die Unternehmensseite ist gefragt: Viele Chefsache-Unternehmen haben bereits früh Maßnahmen ergriffen, um vor allem Mitarbeiterinnen gezielt zu fördern: von digitalen Lernformaten (RWE, Audi) über Mentoring- (Siemens, Airbus) und Coaching-Programme (Bundesministerium der Verteidigung), Trainings on the job (Allianz, NDR) oder dem Ausprobieren neuer Methoden (NDR, BASF, KION).

„Learning on the Job funktioniert gerade bei zukunftsträchtigen Fähigkeiten, das haben die vergangenen Monate gezeigt. Jetzt ist es an der Zeit, diesen Schub zu nutzen – und zwar Unternehmen, Politik und Bildungsträger gemeinsam“, sagt Sperling von McKinsey.

„Diese Krise ist eine große Chance. Gerade Vielfalt und Inklusion sind wesentliche, erfolgstreibende Faktoren.“ Und Justus von Google erklärt: „Ich bin ebenfalls sehr zuversichtlich, dass wir diese Krise als Chance nutzen. Ein Automatismus ist es aber natürlich nicht. Es braucht Einsicht und Engagement.“

Mehr: Die Coronakrise ist eine Blaupause für die Personalstrategien der Zukunft. Fünf Trends, die die Unternehmenswelt langfristig prägen könnten.

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dti Studie: Tiefkühlkost boomt während der Pandemie

rundschau.de: Einkauf und Image von Tiefkühlkost haben im Zuge der Pandemie deutlich zugelegt, zeigt eine Studie im Auftrag des Deutschen Tiefkühlinstituts. Gemüse, Fisch und Pizza sind die TK-Renner.

Wie steht es um das Kaufverhalten und die Einstellung zu Tiefkühlprodukten in Zeiten von Corona? Im Auftrag des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) ging das Marktforschungsinstitut INNOFACT in einer repräsentativen Verbraucherstudie der Frage nach.

Das Ergebnis: Während des Lockdowns kauften gut ein Drittel (33 Prozent) der Befragten Tiefkühlprodukte. Die Top-Drei Lieblinge sind Gemüse/Kräuter, gefolgt von Fisch und Pizza. Vor allem die 18- bis 59-Jährigen gaben an, mehr tiefgekühlte Produkte verwendet zu haben. Dabei ist die Wahl der Produkte je nach Altersgruppe unterschiedlich: Die 40- bis 75-Jährigen griffen vor allem häufiger zu tiefgekühltem Fisch, während die 18- bis 59-Jährigen die Verwendung von Kartoffelprodukten verstärkten.

Haltbarkeit und Zeitersparnis

Der wichtigste Grund für den gestiegenen TK-Einkauf in der Corona-Zeit ist für 72 Prozent der Befragten die lange Haltbarkeit der Produkte, die die Vorratshaltung erleichtert. 68 Prozent wollten damit auch ihren Einkaufsbesuch im Handel reduzieren. Ein weiteres entscheidendes Kaufmotiv ist die schnelle und einfache Zubereitung von Mahlzeiten mit Tiefkühlprodukten – gerade angesichts von Homeoffice und Homeschooling eine Entlastung. Und wer mehr Tiefkühlprodukte verwendet, weiß sie offensichtlich auch mehr zu schätzen: Die 18- bis 39-Jährigen bewerten Tiefkühlprodukte wesentlich positiver als vor der Corona-Pandemie.

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DGQ Studie: Plötzlich nachhaltig oder nur Corona-Effekt?

sonnenseite.com: Was bedeutet die Krise für unsere Mobilität? Die positiven Folgen der Corona-Pandemie für Umwelt und Klima wirken sich auch auf die wahrgenommene Lebensqualität der Menschen aus. Aber ist die Krise auch der Auslöser für eine höhere Bereitschaft zu nachhaltigerer Mobilität?

Die Nachhaltig­keitsstudie der DGQ zeigt: Bereits vor der Krise waren die Deutschen offen für einen Umstieg auf nachhaltige Fortbewegungsmittel. Die Umfrage zeigt jedoch auch, wo noch Nachholbedarf besteht.

Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche. Besonders stark hat sie die Mobilität beeinflusst. Viele Berufstätige arbeiten noch immer im Homeoffice und waren in den letzten Monaten generell weniger unterwegs. Zudem entfällt in der aktuellen Situation ein Großteil der Geschäfts- und Urlaubsreisen. Dank des deutlich geringeren Verkehrsaufkommens in den Städten entdecken immer mehr Menschen den Spaß an Fahrrad und Co. wieder neu.

In der Folge zeigt sich bereits jetzt, dass Umwelt und Klima von der Krise profitieren. Weniger Lärm- und Geruchsbelästigung in den Städten verbessern darüber hinaus die Lebensqualität. Der allgemeinen Wahrnehmung nach, ist auch die Bereitschaft der Bevölkerung für eine nachhaltigere Mobilität in Deutschland gestiegen. Ist die Krise Auslöser oder Treiber dieses scheinbar neuen Bewusstseins? Eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) zeigt: Bereits vor Corona spielten Nachhaltigkeitsaspekte für mehr als die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) eine ausschlaggebende Rolle bei der Wahl des Transportmittels.

Fahrrad schlägt ÖPNV und E-Scooter

Die Mehrheit der Deutschen (69 Prozent) legte bereits vor der Krise kürzere Strecken nach Möglichkeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Dieser Anteil dürfte in Zeiten von Corona sicherlich höher ausfallen, denn wegen des erhöhten Ansteckungsrisikos werden öffentliche Verkehrsmittel aktuell eher gemieden. Zug, Straßenbahn oder Bus stehen bei den Befragten allerdings generell nur bedingt hoch im Kurs: Nur 45 Prozent nutzen den öffentlichen Nahverkehr regelmäßig.

Das Auto wird in der aktuellen Situation hingegen als sicherer Schutzraum wahrgenommen und wieder mehr genutzt. Bereits vor der Krise gehörte es zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln der Deutschen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) besitzt ein eigenes Auto und fährt regelmäßig damit. E-Mobilität ist dabei noch kein großes Thema: Nur 17 Prozent der Befragten besitzen bereits ein E-Auto, E-Scooter nutzen 18 Prozent für kürzere Strecken. Die wahrgenommene Verbesserung von Luft- und Lebensqualität in den Städten durch den temporären Lockdown könnte hier durchaus als echter Treiber für ein E-Momentum und einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel in der urbanen Mobilität wirken.

Corona-Effekt oder Startschuss für die Mobilitätswende?

Einige Städte und Gemeinden haben bereits auf das veränderte Mobilitätsverhalten in der Krise reagiert und beispielsweise mit Pop-up-Radwegen mehr Platz für Radfahrer auf den Straßen geschaffen. Schon vor Corona sahen die Deutschen in schlechten Fahrradwegen und einem Mangel an Bahnverbindungen eine der größten Hürden für die Umsetzung eines nachhaltigeren Lebensstils (67 Prozent). Durch die jetzt schnelle und unbürokratische Anpassung der Infrastruktur an die aktuellen Bedürfnisse wird das erleichtert. Neben der grundsätzlichen Bereitschaft der Deutschen ist die Impulsverstärkung durch den Gesetzgeber eine zentrale Voraussetzung, um Veränderungen hin zu einer nachhaltigeren Mobilität anzustoßen.

„Die Ergebnisse unserer Studie und die aktuellen Entwicklungen zeigen: Ein grundsätzlicher Wunsch nach Klimaschutz und Nachhaltigkeit beim Thema ‚Mobilität‘ bestand schon zuvor in der Bevölkerung. Besonders in den Städten verstärkt derzeit eine wahrnehmbar höhere Lebensqualität, die auch dem eingeschränkten Verkehr zugerechnet wird, diese Einstellung. Dies spricht gegen einen kurzfristigen Corona-Effekt. Jetzt gilt es, diese Chancen zu nutzen. Neben Städten und Gemeinden ist auch der Gesetzgeber gefordert, nachhaltige Mobilitätskonzepte voranzutreiben und Innovationen zu fördern. Nur so lässt sich der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität auch in die tatsächliche Bereitschaft verwandeln, entsprechend zu handeln, zu investieren und dafür wo nötig auch einmal Verzicht zu üben“, kommentiert Claudia Welker, geschäftsführendes Vorstandsmitglied bei der DGQ.

Über die Studie

Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Thema Nachhaltigkeit als Qualitätsfaktor wurde von INNOFACTim Auftrag der DGQ im September 2019 durchgeführt. Befragt wurden 1.038 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, wohnhaft in Deutschland.

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Corona Studie: Wie stationäre Händler Kunden locken können

handelsjournal.de: Abgesehen davon, dass die deutschen Konsumenten eher gezielt in die Geschäfte gegangen sind als aus Freude am Shoppen, haben ganze 43 Prozent der Befragten seit Öffnung der vom Shutdown betroffenen Geschäfte noch gar nicht wieder dort eingekauft.

Das ergibt sich aus den aktuellen Daten des fortlaufenden Corona-Handelstrackers von EY-Parthenon und INNOFACT. Die Menschen fiebern demnach zwar der coronafreien Zeit entgegen, sind aber doch eher skeptisch, wenn es um einen raschen Abbau der Schutzmaßnahmen geht. Nur knapp 16 Prozent gehen die Lockerungsmaßnahmen zu langsam – alle anderen finden es genau richtig oder aber eher zu schnell. Auch Wochen nach dem Ende des Shutdowns kommt damit bei den repräsentativ Befragten noch immer keine Shopping-Stimmung auf.

Mehrwertsteuersenkung alleine bringt keine Lust auf Konsum

Über 60 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen Einkaufen unter den aktuellen Bedingungen keinen Spaß macht. In allererster Linie stört dabei weiterhin die Maskenpflicht, gefolgt vom Verhalten anderer Kunden sowie Einlassbeschränkungen und Wartezeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass über 30 Prozent angeben, ihre Ausgaben auf das Nötigste zu reduzieren. Seit Beginn der fortlaufenden Studie fühlen sich zudem rund ein Drittel finanziell von der Krise betroffen. Gerade diesen Gruppen möchte auch aktuell die Bunderegierung mit dem beschlossenen Konjunkturpaket unter die Arme greifen. Insbesondere die Mehrwertsteuersenkung könnte hier möglicherweise den Konsum stützen oder sogar stimulieren. Die Lust am Shoppen kann diese Maßnahme allerdings auch nicht steigern, wie die Ergebnisse der Befragung zeigen.

Veränderungspotenzial für den Handel

Der Einzelhandel hat durchaus Optionen, Kunden zu locken: Gefragt, was sich ändern müsste, damit die Kunden wieder ins Geschäft kommen, wünschen sich über 30 Prozent die Möglichkeit, Produkte online vorzubestellen, um diese dann nur noch abholen und bezahlen zu müssen. Einen Lieferservice würden knapp 30 Prozent nutzen. Dass das realistische Szenarien sind, zeigte insbesondere der Shutdown: Geschäfte, die von der Schließung betroffen waren und auf Lieferservice umstellten, wurden durchaus im lokalen Umfeld von den Kunden in Anspruch genommen. Über die Krise hinweg haben auch in der Studie über 61 Prozent der Befragten der Aussage zugestimmt, den lokalen Handel zu unterstützen.

Aber der Handel muss die Krise als Ausgangspunkt für weitere Aktionen nutzen: Denn es gibt offensichtlich einen ganzen Strauß an Möglichkeiten, der noch nicht ausgereizt ist. „Immerhin knapp 14 Prozent sagen, dass es den Einkauf vor Ort wieder interessant macht, wenn man vorab einen Termin mit einem Kundenberater vereinbaren könnte, der dann im Geschäft berät“, sagt Christian Thunig Managing Partner bei der INNOFACT AG. Auch die Möglichkeit, sich über die Website des Händlers über Eigenschaften von Produkten und deren Verfügbarkeit zu informieren, würden Konsumenten zu über einem Viertel nutzen; und nicht zuletzt Videorezensionen könnten ebenfalls gut ankommen.

Die Krise könnte damit nicht zwingend nur ein Katalysator für die Digitalisierung, sondern auch für die viel gerühmte Beratungskompetenz des Handels sein, schlussfolgert Thunig. Es könne sich nach den vorliegenden Studienergebnissen auf jeden Fall lohnen, die Chancen für arrondierende Services zu prüfen.

Über die Studie

Die Unternehmensberatung EY-Parthenon und das Marktforschungsinstitut INNOFACT möchten die derzeitigen Auswirkungen der „Corona Krise“ auf die langfristige Veränderung des Kaufverhaltens, die Barrieren und Treiber der Online-Käufe, verschenktes Potenzial der Onlinehändler durch Lieferengpässe etc. untersuchen. Die Untersuchung läuft als wöchentliche Online-Befragung.

Seit zehn Wochen misst der Handelstracker jede Woche das zurückliegende, aktuelle und zukünftige Einkaufsverhalten für mehrere Warengruppen sowie in Bezug auf stationären und Online-Handel in den Warengruppen wie Lebensmittel, Drogerie, Medikamente, Tierbedarf, Baumärkte, Bekleidung, Bücher, Elektronik, Sport und Freizeit sowie Möbel.

Die Probanden wurden aus dem INNOFACT-Consumerpanel rekrutiert. Eine zufällige Stichprobe wurde per E-Mail eingeladen und konnte am Onlinefragebogen teilnehmen. Mehrfachteilnahmen ausgeschlossen. Es wurden Männer und Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt. Bevölkerungsrepräsentative Quotierung der Stichprobe nach Geschlecht, Alter und Bildungslevel.

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INNOFACT Corona Tracking – 43 Prozent der Befragten haben seit Öffnung der Geschäfte noch gar nicht wieder eingekauft

Abgesehen davon, dass die deutschen Konsumenten eher gezielt in die Geschäfte gegangen sind als aus Freude am Shoppen, haben ganze 43 Prozent der Befragten seit Öffnung der vom Shutdown betroffenen Geschäfte noch gar nicht wieder dort eingekauft. Das ergibt sich aus den aktuellen Daten des fortlaufenden Corona-Handelstrackers von EY-Parthenon und INNOFACT.

Die Menschen fiebern zwar der coronafreien Zeit entgegen, sind aber doch eher skeptisch, wenn es um einen raschen Abbau der Schutzmaßnahmen geht. Nur knapp 16 Prozent gehen die Lockerungsmaßnahmen zu langsam – alle anderen finden es genau richtig oder aber eher zu schnell. Auch Wochen nach dem Ende des Shutdowns kommt damit bei den repräsentativ Befragten noch immer keine Shopping-Stimmung auf. Über 60 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen Einkaufen unter den aktuellen Bedingungen keinen Spaß macht. In allererster Linie stört dabei weiterhin die Maskenpflicht, gefolgt vom Verhalten anderer Kunden sowie Einlassbeschränkungen und Wartezeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass über 30 Prozent angeben, ihre Ausgaben auf das Nötigste zu reduzieren. Seit Beginn der fortlaufenden Studie fühlen sich zudem rund ein Drittel finanziell von der Krise betroffen. Gerade diesen Gruppen möchte auch aktuell die Bunderegierung mit dem beschlossenen Konjunkturpaket unter die Arme greifen. Insbesondere die Mehrwertsteuersenkung könnte hier möglicherweise den Konsum stützen oder sogar stimulieren. Die Lust am Shoppen kann diese Maßnahme allerdings auch nicht steigern. Hier muss der Handel tiefer in die Trickkiste greifen.

Gibt es Veränderungspotenzial für den Handel?

Und der Einzelhandel hat durchaus Optionen: Gefragt, was sich ändern müsste, damit die Kunden wieder ins Geschäft kommen, wünschen sich über 30 Prozent die Möglichkeit Produkte online vorzubestellen, um diese dann nur noch abholen und bezahlen zu müssen. Einen Lieferservice würden knapp 30 Prozent nutzen. Dass das realistische Szenarien sind, zeigte insbesondere der Shutdown: Geschäfte, die von der Schließung betroffen waren und auf Lieferservice umstellten, wurden durchaus im lokalen Umfeld von den Kunden in Anspruch genommen. Über die Krise hinweg haben auch in der Studie über 61 Prozent der Befragten der Aussage zugestimmt, den lokalen Handel zu unterstützen.

Aber der Handel muss die Krise als Ausgangspunkt für weitere Aktionen nutzen: Denn es gibt offensichtlich einen ganzen Strauß an Möglichkeiten, der noch nicht ausgereizt ist: Zum Beispiel würde es für knapp 14 Prozent den Einkauf vor Ort wieder interessant machen, wenn man vorab einen Termin mit einem Kundenberater vereinbaren könnte, der den Kunden dann im Geschäft berät. Auch die Möglichkeit sich über die Website des Händlers über Eigenschaften von Produkten und deren Verfügbarkeit zu informieren, würden Konsumenten zu über einem Viertel nutzen und nicht zuletzt Videorezensionen könnten ebenfalls gut ankommen.

Möglicherweise ist die Krise damit nicht zwingend nur ein Katalysator für die Digitalisierung, sondern auch für die viel gerühmte Beratungskompetenz des Handels. Es würde sich nach den vorliegenden Studienergebnissen auf jeden Fall lohnen, die Chancen für arrondierende Services zu prüfen.

Studiensteckbrief

Die Unternehmensberatung EY-Parthenon und das Marktforschungsinstitut INNOFACT möchten die derzeitigen Auswirkungen der „Corona Krise“ auf die langfristige Veränderung des Kaufverhaltens, die Barrieren und Treiber der Online-Käufe, verschenktes Potenzial der Onlinehändler durch Lieferengpässe etc. untersuchen. Die Untersuchung läuft als wöchentliche Online-Befragung.

Seit zehn Wochen misst der Handelstracker jede Woche das zurückliegende, aktuelle und zukünftige Einkaufsverhalten für mehrere Warengruppen sowie in Bezug auf stationären und Online-Handel in den Warengruppen wie Lebensmittel, Drogerie, Medikamente, Tierbedarf, Baumärkte, Bekleidung, Bücher, Elektronik, Sport und Freizeit sowie Möbel.

Die Probanden wurden aus dem INNOFACT-Consumerpanel rekrutiert. Eine zufällige Stichprobe wurde per E-Mail eingeladen und konnte am Onlinefragebogen teilnehmen. Mehrfachteilnahmen ausgeschlossen. Es wurden Männer und Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt. Bevölkerungsrepräsentative Quotierung der Stichprobe nach Geschlecht, Alter und Bildungslevel.

Bisher wurden befragt:

  • Kalenderwoche 13 n=1.048
  • Kalenderwoche 14 n=1.049
  • Kalenderwoche 15 n=1.049
  • Kalenderwoche 16 n=1.046
  • Kalenderwoche 17 n=1.046
  • Kalenderwoche 18 n=1.050
  • Kalenderwoche 20 n=1.048
  • Kalenderwoche 22 n=1.050

Die Studie kann kostenfrei bestellt werden. Bitte wenden Sie sich per Email an Christian Thunig.

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